DLRG-Appel zum Erhalt der Hallenbäder, 1500 Wasserretter bei Landesmeisterschaften. Überschrieben war das Treffen mit “So viel Spaß wie nie in PI“.

Pinneberg . Die Stadt Pinneberg war mehrere Tage lang von mehr als 1500 Rettern bevölkert. Denen aber ging es nicht darum, die Finanzen der Kreisstadt vor dem Untergang zu bewahren. Vielmehr war die Pinneberger DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) Gastgeber des Landesjugendtreffens der DLRG-Jugend Schleswig-Holstein und der 47. Landesmeisterschaften der Wasserretter im Hallenbad an der Burmeisterallee. Dr. Christoph Mager, Präsident der DLRG im Norden, lobte die perfekten Bedingungen, die die versammelten Retter in Pinneberg vorfanden.

Die akute Ebbe in der Stadtkasse aber hatte die DLRG im Vorwege der Großveranstaltung schon beschäftigt, wie sich der Ortsvorsitzende Lutz Kallies erinnerte. Als im vorigen Jahr im Zuge der Debatte um den finanziellen Rettungsschirm für Pinneberg auch die mögliche Schließung des Hallenbades öffentlich diskutiert wurde, schien das bereits seit 2011 geplante Großereignis auf der Kippe zu stehen. "Dann aber zogen alle an einem Strang", so Kallies. Die DLRG-Vertreter riefen die Politiker dazu auf, die öffentlichen Schwimmbäder als unverzichtbare Trainingsstätten gerade für die jungen Wasserretter zu erhalten.

Überschrieben war das Landesjugendtreffen mit "So viel Spaß wie nie in PI". Die mehr als 1000 Kinder und Jugendlichen aus dem ganzen Land, betreut von mehr als 300 ehrenamtlichen Helfern, waren seit dem Himmelfahrtstag an der THS, vor allem aber auf dem Gelände der Grund- und Gemeinschaftsschule (GuGS) untergebracht. Dort wurde den Teilnehmern ein umfangreiches Unterhaltungs- und Mitmachprogramm geboten. Das reichte von Bastel-Workshops über Ausflugsangebote bis zu Kinovorführungen.

Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg sagte, die DLRG-Jugend zeichne sich ihrem Eindruck nach durch Trainingsfleiß ebenso wie durch Ausgelassenheit aus. Die in der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft engagierten Menschen leisteten ein außergewöhnliches Engagement. "Sie haben sich unsere Wertschätzung über Jahre verdient", so die Bürgermeisterin. Vor allem die Jugendarbeit gehört laut dem Landesvorsitzenden Mager zu den großen Stärken der DLRG. Landesweit gibt es mehr als 21.000 Mitglieder unter 27 Jahren. Die Pinneberger Gliederung gehört zu den größten und aktivsten im Land.

Im Wasser, bei den Titelkämpfen im Hallenbad, waren es vor allem die Aktiven aus der Gliederung Uetersen, die die Fahne des Kreises hochhielten. So siegte Ole Ehlers bei den Einzelwettbewerben in der offenen Altersklasse vor seinen Clubkameraden Tobias Knoll und Matthias Krause. Bei den Frauen gewann Kea Körner aus Wedel vor den Uetersenerinnen Stefanie Schoder und Katharina Stephan. Im Einzelwettbewerb mussten die Wasserretter unter anderem ein 200-Meter-Hindernisschwimmen absolvieren sowie die Übung 100-Meter-Lifesaver. Dabei muss der Retter nach einer Puppe tauchen und sie abschleppen. Zwischenzeitlich müssen Flossen und Gurtretter angelegt werden. Einen zweiten Platz in der Altersklasse 12 Männlich gab es für Alexander Engel aus Uetersen. Bei den Mannschaftswettbewerben siegten die Wasserretter aus Uetersen und Umgebung sowohl in der offenen Altersklasse bei den Frauen wie bei den Männern.