Bericht über Vogelbestand an der Unterelbe aktualisiert. Sorge um die Wiesenvögel

Haseldorf . Das Elbeästuar hat eine überragende Bedeutung als Brut- und Rastgebiet für zahlreiche Vogelarten. Deswegen sind am Ufer der schleswig-holsteinischen Unterelbe 7426 Hektar als EU-Vogelschutzgebiet gemeldet. In Vogelschutzgebieten wird der Bestand der Vögel regelmäßig untersucht, damit im Falle von Bestandsrückgängen Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.

Alle sechs Jahre wird ein Bericht zusammengestellt, auf dessen Basis die EU-Kommission informiert wird. Der Bericht über die schleswig-holsteinische Unterelbe wurde von Bernd-Ulrich Netz vom Haseldorfer Elbmarschenhaus in den "Hamburger avifaunistischen Beiträgen" veröffentlicht und ist im Internet einsehbar.

Viele ehrenamtliche Ornithologen machten bei der Vogelzählung mit

Insgesamt wurden 119 Brutvogelarten festgestellt. Flächendeckend erfasst wurden vor allem die Arten, für die die Unterelbe eine besondere Bedeutung hat, wie zum Beispiel Kiebitz, Wanderfalke und Schilfrohrsänger. Zu den wichtigsten Arten gehört die Lachseeschwalbe, die in ganz Nordwest-Europa nur noch an der Elbmündung brütet. Nachdem sie jahrelang keinen Bruterfolg mehr hatte, ist es jetzt dank intensiver Bewachung gelungen, die Bestandsentwicklung zu verbessern.

Insbesondere bei Vogelarten der Röhrichte konnte eine positive Entwicklung festgestellt werden. So nahmen die Blaukehlchen von 75 auf 150 Brutpaare zu. Unbefriedigend ist laut Netz die Entwicklung bei den Wiesenvögeln, vor allem die Bekassine und die Uferschnepfe gingen im Bestand zurück.

Trotz aller Anstrengungen sei es bisher nicht gelungen, so Netz, die überregionalen negativen Trends bei diesen Arten, die auf feuchte Wiesen und Weiden angewiesen sind, an der Elbe zu stoppen und umzudrehen. "Hier gibt es in der Zukunft noch viel zu tun."

Der Bericht beruht laut Netz auf den Erhebungen zahlreicher Ornithologen, die zum Teil auch ehrenamtlich tätig sind.

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