Organisation gibt Heranwachsenden die Möglichkeit, über Facebook mit Politikern zu diskutieren

Kreis Pinneberg. Mittels einer besonderen Aktion will der Kreisjugendring (KJR) Jugendliche und junge Erwachsene für Politik interessieren. Im sogenannten Wahlcafé können sie direkt mit Lokalpolitikern kommunizieren, die sich um ein Mandat bei der Kreistagswahl bewerben. "Das läuft nicht von Angesicht zu Angesicht, sondern online über das soziale Netzwerk Facebook", sagt der KJR-Vorsitzende Andreas Dirbach.

Dieses Mittel der Kommunikation sei bewusst gewählt, betont der 32-Jährige. "Die Jugendlichen genießen dadurch einen Heimvorteil." Das Internet und speziell das soziale Netzwerk Facebook sei die Heimat der Jugendlichen. "Wenn wir Politiker zu einer Veranstaltung in einen großen Saal eingeladen hätten, dann wäre das ihre Welt gewesen. Den Mut, dort vor einem vollen Saal zu reden, haben nur wenige Jugendliche", sagt Dirbach weiter.

Eine Kommunikation über Facebook sei für sie dagegen alltäglich. "Die Jugendlichen können sich vom heimischen Computer oder über ihr Smartphone aus beteiligen, das ist ideal." Dank der Nutzung der Plattform Facebook seien Jugendliche und Politiker "gleichberechtigte User", so Dirbach weiter. Der KJR hatte bereits im Vorfeld seine Mitglieder aufgerufen, Fragen zu jugendspezifischen Themen zu formulieren. "Wir haben insgesamt 16 Fragen rausgesucht und sie den Politikern gestellt", so der KJR-Vorsitzende weiter. Nun werde bis zur Wahl jeden Werktag eine Frage und die Antworten der Vertreter der vier im Kreistag vertretenen Parteien veröffentlicht.

Der Start der Aktion fiel auf den Tag der Arbeit. Seitdem ist die Facebook-Seite des Kreisjugendrings freigeschaltet. Dort stehen jedoch nicht nur die Fragen und die Antworten. "Die Jugendlichen haben natürlich auch die Möglichkeit, Nachfragen zu stellen oder Kommentare zu den Politikerstatements abzugeben", erläutert Dirbach. Und idealerweise sollen die Kommunalpolitiker dann darauf reagieren, sozusagen in einen Dialog mit den Jungwählern treten.

"Mit der Aktion wollen wir bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen dafür werben, dass sie am 26. Mai ihr Wahlrecht bei der Kommunalwahl nutzen", sagt der KJR-Chef. Keiner solle hinterher sagen können, er habe keine Ahnung von Kommunalpolitik und den Parteien, die zur Wahl antreten. Die Parteien erhalten auch die Möglichkeit, auf der KJR-Seite ihre Wahlprogramme zu präsentieren.

Teilnehmen kann jeder Facebook-Nutzer. Das KJR-Wahlcafé wird als offene Gruppe geführt, so dass jeder die Beiträge lesen kann. Um mitdiskutieren zu können, ist eine Freischaltung durch den KJR erforderlich, die allen Interessierten gewährt wird. Am Donnerstag waren 147 Mitglieder beigetreten. Die ersten Fragen befassen sich mit einem kostenlosen WLAN für alle Schulen und mit Möglichkeiten, wie Kinder und Jugendliche für politische Entscheidungen begeistert werden können.

www.facebook.com/groups/kjr.wahlcafe