Als Musterkommune ist die Stadt Teil eines Projekts der Deutschen Energie-Agentur

Schenefeld. Die Stadt Schenefeld wird zum Vorbild. Als eine von drei Städten bundesweit und als einzige Stadt in Schleswig-Holstein wurde Schenefeld von der Deutschen Energie-Agentur (dena) als Musterkommune für das Projekt "Energieeffiziente Kommune" ausgewählt. Nun unterzeichneten Bürgermeisterin Christiane Küchenhof, dena-Geschäftsführer Stephan Kohler und Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der E.on Hanse AG, im Schenefelder Rathaus die Verträge für das Projekt. Dabei waren auch Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner und der Landrat des Kreises Pinneberg, Oliver Stolz.

Für die Landesregierung sei die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende ein zentrales Anliegen, sagte Minister Breitner. "Ich freue mich über die Pionierarbeit, die hier in Schenefeld geleistet wird". Stephan Kohler betonte, es sei für die dena sehr wichtig, mit den Partnern vor Ort zusammenzuarbeiten. "Kommunale Partner wie E.on sind wichtig für das Gelingen des Projekts", sagte der dena-Geschäftsführer. "Sie kennen die Verhältnisse vor Ort."

"Wir freuen uns, dass Schenefeld unser kommunales Managementsystem für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz einführt", so Kohler. Angesichts der Herausforderungen der Energiewende und wegen der in vielen Kommunen kritischen Finanzlage, müssten Lösungen gefunden werden, vorhandene Energieeinsparpotenziale richtig auszuschöpfen.

Für Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der E.on Hanse AG, hat die Stadt Schenefeld mit dem Projekt "einen Quantensprung geschafft." Schenefeld sei nun bei der Umsetzung der Energieeffizienz-Richtlinien der EU ganz vorn dabei. E.on hatte Schenefeld der dena als Musterkommune vorgeschlagen. "Wir sind hier Partner des Projektes, weil wir für Schenefeld über Daten und Zahlen verfügen, weil in der Stadt schon vieles getan wird, um Energie einzusparen und auch, weil das Unternehmen E.on lernwillig ist", sagte Boxberger.

Christiane Küchenhof betonte, wie viel die Stadt bereits unternommen habe, um Energie einzusparen. Da seien die Solaranlagen auf Sporthallen, die energetische Sanierung der kommunalen Gebäude und die Umrüstung der Straßenlaternen auf LED-Leuchten. "Energiesparen wird immer wichtiger, nicht nur für Privathaushalte und Unternehmen, sondern auch für die Kommunen", sagte sie. "Daher haben wir uns entschieden, uns ab sofort noch intensiver mit diesem Thema zu befassen und alles zu tun, um Energieverbrauch und -kosten im Griff zu behalten."

Es sei schön, dies nun mit professioneller Hilfe tun zu können. Am 24. Januar hatte die Ratsversammlung die Teilnahme am Projekt beschlossen. Die bisherige Umweltbeauftragte der Stadt, Martina Schiller, wird zur Energiebeauftragten.

Im ersten Schritt des dreijährigen Modell-Projektes wird eine Bestandsaufnahme angefertigt und eine Ist-Analyse der Energieeffizienz der Stadt durchgeführt. "Wir müssen sehen, wo wir stehen", sagt Stephan Kohler. Nach der Analyse würden die Ziele gesetzt sowie passende Maßnahmen entwickelt, finanziert, geplant und umgesetzt, so Kohler. Zudem würden ein Energiebericht und ein Klimaschutzprogramm erstellt. Die Kosten und die Umsetzung liegen dann bei der Stadt.

Konkrete Ziele könnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht formuliert werden, es gehe aber darum, den Energieverbrauch der Stadt in Bereichen wie Gebäude, Stromnutzung, Verkehr und Energiesysteme langfristig zu senken, so Kohler. "Wir müssen Ansätze finden um den Verbrauch zu beeinflussen. Da kommen wir und unsere Daten ins Spiel", sagte Matthias Boxberger.

Aus dem Energie-Konzept, dass für die Stadt entwickelt wird, sollen später einzelne Bausteine von anderen Kommunen übernommen werden. "Unser Ziel ist es, in den drei Jahren von einer Muster- zu einer Vorbildkommune zu werden", sagte Christiane Küchenhof.