Bei der Moorrege Proms Last Night am 14. September erklingen Ohrwürmer von Rossini bis Wagner

Moorrege. Gerade mal 30 Gäste wollten anno 1995 in der Aula der Regionalschule die erste "Moorrege Proms Last Night", die Kreis-Pinneberger-Variante des weltberühmten Abschlusses der Londoner Promenadenkonzerte, "Last Night oft the Proms", hören. Den Kontakt zwischen dem kleinen Ort an der Pinnau und dem vergleichsweise berühmten Dirigenten Robert Stehli hatte der inzwischen verstorbene Moorreger Hobbykomponist Achim Reichert geknüpft.

Heute, bei der 18. Auflage, hat sich das ambitionierte Projekt längst zu einem Publikumsmagneten gemausert. Die 800 Plätze in Moorreges Konzerttempel, der festlich geschmückten Sporthalle An'n Himmelsbarg, sind regelmäßig ausverkauft, wenn Stehli mit seiner Klassikphilharmonie Hamburg an der Pinnau gastiert.

Und das tut der Schweizer Maestro, sonst in renommierteren Sälen internationaler Metropolen zu Hause, ausdrücklich gern. "Wir fühlen uns hier vom Publikum sehr angenommen. Die Moorreger hören gut zu, gehen mit der Musik und zeigen überhaupt keine provinziellen Symptome", sagte Stehli bei der Vorstellung des neuen "Proms"-Programms. Moorreges populärklassisches Ereignis brauche sich seiner Erfahrung nach nicht hinter Konzerten in prestigeträchtigeren Sälen der Metropolen zu verstecken. "Die Hamburger Laeiszhalle zum Beispiel ist nur größer und hat vielleicht eine großstädtischere Umgebung", sagte Stehli. "Aber ein Konzert mit 800 Leuten - das ist ja nicht mehr Provinz."

Bei ihrem Gastspiel am Sonnabend, 14. September, serviert die Klassikphilharmonie Hamburg unter Stehlis Leitung einen geschmeidigen Mix aus Welthits der romantischen Musikliteratur. Die Ouvertüre von Rossinis "Barbier von Sevilla" ist ebenso dabei wie die Arie des Rodolfo aus Puccinis "La Bohème" und Smetanas "Tanz der Komödianten". Die Geburtstagskinder Verdi und Wagner, beide 1813 geboren, ehrt Stehli mit dem Triumphmarsch aus "Aida" und dem majestätischen Finale der "Meistersinger". Elgars "Pomp and Circumstance" und das abschließende "Schleswig-Holstein-Lied" sind ohnehin feste Programmsäulen.

Als Stargäste hat Stehli neben den Hamburger Alsterspatzen und dem One Voice Chor, der aus ehemaligen Alsterspatzen besteht, die junge Geigerin Sunita Abplanalb und den Tenor Daniel Ohlmann verpflichtet. Die mehrfach preisgekrönte Schweizerin widmet sich dem musikalisch wohl dicksten Brocken des Abends, Bruchs fast halbstündigem Violinkonzert Nr. 1 in g-Moll. Tenor Ohlmann singt die Arie des Max aus Webers "Freischütz", Puccinis Rodolfo und Laras spanischen Klassiker "Granada".

Das Konzert beginnt um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle, Kirchenstraße 28. Karten zum Preis von jeweils 20 Euro gibt es ab sofort zum Beispiel im Amt Moorrege, Amtsstraße 12, bei der Uetersener Firma Lavorenz, Großer Sand 26, und beim Wedeler Buchhaus Steyer, Bahnhofstraße 46.