Einbrecher verwüsten die Heimat das Waldkindergartens der Lebenshilfe in Appen-Etz. Spielgeräte wurden zertrümmert, Außenlampen abgetreten, ein Schuppen mit Gartengeräten und Kinderfahrzeugen aufgebrochen.

Appen. Ein zertrümmerter Tisch wurde auf die Wiese vor dem Holzhäuschen geworfen, die Scheibe der Eingangstür ist mit roher Kraft eingeschlagen worden, die Scherben liegen drinnen zwischen Kinderschühchen. "Eine so sinnlose Zerstörung", sagte Hartmut Brodersen am Mittwochvormittag mit Blick auf das Chaos und die erheblichen Schäden, die Unbekannte am Abend oder in der Nacht zuvor auf dem Gelände des Waldkindergartens der Lebenshilfe angerichtet hatten. Brodersen leitet die Lebenshilfe-Kindergärten in Pinneberg und Umgebung, darunter auch die 1999 geschaffene Waldkindergruppe in der Feldmark von Appen-Etz.

Nach der Entdeckung des Einbruchs am Mittwoch gegen 8 Uhr waren Heilerzieher Fabian Born und seine Kollegin Christin Reimer mit den 15 Kindern, so wie an fast allen Tagen, von der Blockhütte aus in den nahen Klövensteen gezogen. "Der Anblick solcher Zerstörungen löst bei den Kindern natürlich Ängste aus", sagte Brodersen. "Wir sind schockiert", sagte Kindergarten-Vater Rüdiger Otten stellvertretend für die anderen Eltern.

"Mit dem Versicherer haben wir schon gesprochen. Aber wir haben nur Nerv davon" so Hartmut Brodersen. Nachdem die Ermittler der Spurensicherung der Kriminalpolizei vor Ort waren, sorgte der Verantwortliche dafür, dass die Verglasung der Eingangstür zunächst notdürftig ersetzt wurde.

Die Täter hatten rund um das einsam gelegene Gebäude eine Spur der Verwüstung gezogen. Spielgeräte wurden zertrümmert, Außenlampen abgetreten, ein Schuppen mit Gartengeräten und Kinderfahrzeugen aufgebrochen. "Wie soll man den Kindern das erklären. Ich habe ja selbst keine Erklärung dafür", sagte Brodersen. Er hofft, dass vielleicht Anwohner am Heideweg etwas bemerkt haben beziehungsweise Hinweise auf die Täter geben können.

Aus der Hütte der Waldkinder wurden ein Mikrowellenherd und ein kleiner Backofen gestohlen. Was noch schwerer wiegt: Die Täter ließen einen kleinen Tresor mitgehen, in dem ein paar Euro und das sogenannte Waldhandy der Kindergartengruppe gelegen hatte. Dieses Telefon nehmen die Erzieher mit, wenn sie mit ihren 15 Schützlingen in den Wald ziehen. Hartmut Brodersen rechnete aus, dass der Schaden mindestens 1000 Euro beträgt. In der Hütte lagen Latexhandschuhe, die sich die Täter übergestreift hatten. Auf der Theke, wo die Mikrowelle gestanden hatte, fanden sich auch kleine Blutflecke.

"Wir hatten das Haus schon extra gesichert, zum Beispiel durch hölzerne Fensterläden", sagt der Kita-Leiter. Auf der anderen Seite stelle man das Außengelände am Wochenende ganz bewusst Radwanderern für eine Pause im Grünen zur Verfügung. "Es ist doch ein kleines Paradies hier", sagt Hartmut Brodersen. Ein Paradies, das in der Nacht zu Mittwoch seine Unschuld verlor.

"Wir haben derzeit keine Hinweise auf die Täter", sagt Polizeisprecherin Silke Westphal. Laut den Ermittlungen der Polizei lag die Tatzeit zwischen 15 Uhr am Dienstag und 7.45 Uhr am Mittwoch. Aufgrund der abgelegenen Lage des Objektes rechnen die Beamten kaum mit Zeugen, die verdächtige Personen beobachtet haben. Den Wert der erbeuteten Gegenstände schätzt Westphal auf 330 Euro. "Es handelt sich um den fünften Einbruch in einen Kindergarten, der sich 2013 im Kreis Pinneberg ereignet hat", so die Polizeisprecherin. 2012 waren Einbrecher 30 Mal in Kindertagesstätten im Kreisgebiet eingestiegen. Rein statistisch seien Kitas kein bevorzugtes Ziel von Einbrechern.