Stadt setzt bei kurzen Dienstfahrten auf Umweltschutz. Auch andere Kommunen stellen für Mitarbeiter Fahrräder bereit

Elmshorn. Im vorigen Jahr nahm Elmshorn erstmals am bundesweiten Städtewettbewerb Stadtradeln teil. Dabei legten die hiesigen Radler 78.161 Kilometer zurück und vermieden 11.255,2 Kilogramm CO2. Ein bemerkenswertes Ergebnis. Noch bemerkenswerter war für Bürgermeisterin Brigitte Fronzek die Tatsache, dass viele ihrer Rathausmitarbeiter begeisterte Fahrradfahrer sind. Und die Reaktion folgte prompt: Die Stadt schaffte vier Dienstfahrräder an und stellt interessierten Mitarbeitern künftig auch ein Elektrofahrrad (E-Bike) zur Verfügung.

"Viele Wege in der Stadt sind kürzer als drei Kilometer und damit für die Nutzung eines Fahrrades optimal", sagt die Verwaltungschefin. Ihr Ziel sei es, die Zahl der Dienstfahrten per Fahrrad zu verdoppeln und so die CO2{--}Emissionen zu reduzieren sowie Kosten einzusparen. Fronzek: "Wir wollen das Fahrrad als CO2-freie Variante der Fortbewegung im Bewusstsein verankern und die Attraktivität erhöhen, kurze Dienstwege innerhalb des Stadtgebietes mit dem Rad zurückzulegen." Als Fahrzeugflotte verfüge die Stadt über vier VW Lupo, einen VW Passat und einen VW Golf. Fronzek: "Wir haben extrem kleine Dienstwagen, dazu ohne Radio. Damit kann niemand protzen."

Seit Herbst 2012 stehen zwei Damenräder, ein Herrenrad sowie ein Rad mit extra tiefem Einstieg für die Mitarbeiter bereit. Jetzt kommt, dank der Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerken und der Morgenwelt GmbH, ein E-Bike dazu. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Rad mit Elektroantrieb, sondern um ein sogenanntes Smike. Es verfügt über einen leicht abnehmbaren Seitenwagen, auf dem kleinere Lasten transportiert oder eine zweite Person mitgenommen werden kann.

Über Diensträder verfügt die Stadt schon länger. "Das waren alte, nicht abgeholte Fundräder. Die waren nicht wirklich präsentabel und wurden auch nicht gewartet", so Fronzek weiter. Seit der erfolgten Neuanschaffung hat sich die Zahl der Ausleihen auf zehn bis zwölf die Woche erhöht. "Vorher waren es etwa zwei bis drei", sagt Markus Pietrucha, der Klimaschutzmanager der Stadt. Er hat das Elmshorner Klimaschutzkonzept entwickelt, das jetzt umgesetzt wird. "Bei uns ist der Klimaschutz präsenter als in vielen anderen Kommunen", sagt Fronzek. Sie verweist auf die eigene Stelle, die sich die Stadt leistet - wenn auch nur zu 15 Prozent. Der Rest des Gehalts kommt aus einem Förderprogramm des Bundes.

Die Kreisverwaltung hat zwar keinen Klimaschutzmanager, stellt aber den Mitarbeitern vier normale Fahrräder und ein Elektrorad zur Verfügung. "Die werden auch regelmäßig genutzt", sagt Kreis-Sprecher Marc Trampe.

In Wedel stehen den Verwaltungsmitarbeitern fünf normale Räder und dank der Kooperation mit den Stadtwerken sogar zwei Elektrofahrräder zur Verfügung. "Die City-Bikes sind zwei Jahre alt und in drei Größen verfügbar. Und die Elektroräder sind fast ständig unterwegs", sagt Jens Zwicker vom städtischen Gebäudemanagement.

Pinneberg hingegen verfügt lediglich über drei alte Fundräder, mit denen die Rathausmitarbeiter losradeln können. "Ein Elektrorad wäre eine gute Idee", sagt Klaus-Peter Günther vom Fachbereich Innerer Service. Listen, in denen sich Benutzer eintragen müssen, gibt es nicht. Günther: "Die Räder werden zu selten verlangt, als dass wir Listen führen müssten." Halstenbek verweist auf ein etwa zehn Jahre altes Dienstrad - und Rellingen muss passen. Dort werden alle Fahrten per Auto erledigt. Schenefeld besitzt dagegen vier Dienstfahrräder, von denen drei allerdings ganz bestimmten Mitarbeitern zugeordnet sind. So werden etwa Parksünder vom Fahrrad aus aufgespürt.