Elmshorns Grüne nominieren 34-Jährige als Bürgermeister-Kandidatin. Sie tritt gegen Volker Hatje an

Elmshorn. Sie ist in Pinneberg geboren, in Halstenbek aufgewachsen - und jetzt will Katja Wolframm Bürgermeisterin in Elmshorn werden: Die Diplom-Ökonomin, 34, geht als Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen bei der Direktwahl am 26. September ins Rennen. SPD, CDU und FDP hatten sich früh auf den parteilosen Ersten Stadtrat Volker Hatje als Nachfolger der scheidenden Bürgermeisterin Brigitte Fronzek festgelegt. Die Grünen positionierten sich von Beginn an als "Anti-Hatje-Partei" und verkündeten, eine Alternative bieten zu wollen. "Und die haben wir jetzt mit Katja Wolframm gefunden", so Parteisprecherin Regine Wilms. Und ihr Kollege Peter Hölzel ergänzt: "Eine Wahl bedeutet Auswahl."

Die 34-Jährige ist kein Polit-Promi und keine Verwaltungsexpertin. "Aber das muss auch nicht sein", sagt Hölzel. Die Kandidatin besteche durch "wirtschaftliche Fachkompetenz und ideenreichen Gestaltungswillen". Katja Wolframm hat in Lüneburg Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studiert, ihr Forschungsschwerpunkt lag auf regionaler Wirtschaftsförderung. "Gerade bei diesem Thema gibt es in Elmshorn viel zu tun", sagt die 34-Jährige. Sie vermisst ein Konzept, wie Elmshorn mit Gewerbeneuansiedlungen und der Bindung der bestehenden Unternehmen umgeht. Außerdem liegt ihr ein Ausgleich zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem am Herzen.

"Mein zweites wichtiges Thema ist die Bürgerbeteiligung. Bürger sind die Experten vor Ort. Ich sehe es als meine Aufgabe an, sie zu mobilisieren und zu motivieren, vor Ort engagiert mitzuarbeiten." Katja Wolframm war in Halstenbek unter anderem ehrenamtlich in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit aktiv. Während ihres Studiums leistete sie Seniorenarbeit. In München, wo sie kurzzeitig mit ihrem Mann lebte, begann die 34-Jährige ihre Promotion, an der sie weiter feilt, und war in der Schuldnerberatung tätig. An ihrem derzeitigen Wohnort Hamburg ist sie geschäftsführende Gesellschafterin eines Handwerksbetriebes. Im Falle eines Wahlsieges will die Mutter einer Tochter, 4, und eines einjährigen Sohnes mit ihrer Familie nach Elmshorn ziehen.

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. "Ich muss jetzt Elmshorn besser kennenlernen und die Elmshorner mich", so Wolframm. Sie will an Wahlkampfständen der Grünen präsent sein und sich bei Vereinen, Verbänden, Schulen und Kindergärten vorstellen. Die Grünen planen Veranstaltungen mit ihrer Kandidatin - und sie wollen Plakate mit deren Konterfei kleben. Hölzel: "Wir werden unsere Alternative für Elmshorn auch vom Gesicht her bekannt machen."