Brüder-Grimm-Schule übergibt Petition an Schulausschuss der Gemeinde. Fußballtor wird repariert

Rellingen. Ein Fußballtor mit einem kaputten Netz? Da landet der Ball schnell im Aus. Die fußballbegeisterten Grundschüler der Rellinger Brüder-Grimm Schule hatten genau dieses Problem. Der Ball flog ständig durch das Tornetz und zielte geradewegs auf die Mädchen, die in der Pause hinter dem Tor Pferd oder Gummitwist spielten. Beschwerden waren im Klassenrat vorprogrammiert. Die Mädchen beklagten sich, dass ihnen die Bälle um die Ohren fliegen, die Jungs wollten jedoch nicht aufhören, ihre Leidenschaft auf dem Fußballfeld auszuleben.

Das Problem musste an der Wurzel gepackt und das kaputte Tornetz repariert werden. Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule starteten ein Großprojekt, das letztlich die Erwachsenen zum Staunen brachte. Ende vergangenen Monats traten acht Kinder vor den Schulausschuss und legten Petition und Unterschriftenliste vor. "Wir haben uns da hingesetzt und dann die Petition abgegeben und die Geschichte mit dem Tornetz erzählt", sagt Klassensprecher Philip. Mutig trat der Zehnjährige vor die Bürgermeisterin Anja Radtke und gab das Anliegen weiter.

"Es war eine ganz tolle Leistung", sagt die Bürgermeisterin. "Ich finde es klasse, dass sich die Schüler trauen, zu den Erwachsenen zu kommen und ihre Probleme auszusprechen." Die Kinder wiederum sind erstaunt, dass ihr Hilferuf von der Gemeinde wahrgenommen wurde.

"Ich war überrascht, dass das Tor repariert wurde. Ich hätte damit nicht gerechnet", sagt Schülerin Jule Hartges. Die Gemeinde nahm sich die Bitte zu Herzen und die Reparatur gleich in den Osterferien vor, damit die Kinder pünktlich zum guten Wetter ohne Beschwerden wieder Fußball spielen konnten.

Die Schulsozialpädagogin Martina Wohlers ist stolz auf das Projekt, dass die Schüler auf die Beine gestellt haben: "Ich bin wirklich begeistert. Die Kinder haben gezeigt, dass sie total kreativ sind. Es ist toll zu sehen, wie sie komplexe Zusammenhänge verstehen und umsetzen können."

Das kaputte Fußballtor sei schon länger ein Thema für die Kinder gewesen. Der Schülerrat, der aus den Sprechern der zehn Klassen der Grundschule besteht, ist letztendlich auf die Idee gekommen, eine Petition an die Gemeinde Rellingen aufzusetzen. Der erste Gedanke, vor dem Rathaus mit Plakaten zu demonstrieren, wurde verworfen. Stattdessen sammelte der Schülerrat in den Klassen Unterschriften. 165 Schüler signierten freiwillig und zeigten: Gemeinsam können junge Menschen Großes bewegen, auch wenn es sich dabei nur um ein kaputtes Fußballtornetz handelt.