Sozialministerin Kristin Alheit überreicht die Willy-Brand-Medaille an Pinneberger SPD-Urgestein

Pinneberg. Sozialministerin Kristin Alheit hatte nachgerechnet. Statistisch gesehen würde jeder SPD-Ortsverein im Land diese Auszeichnung nur einmal in 30 Jahren vergeben. "Du siehst, dass ist etwas ganz Besonderes", sagte Pinnebergs Ex-Bürgermeisterin zu ihrem ehemaligen Wegbegleiter Dieter Tietz. Sie war eigens aus Kiel angereist, um ihrem Parteikollegen persönlich die seltene Auszeichnung der Sozialdemokraten zu verleihen: die Willy-Brandt-Medaille.

Tietz engagiert sich seit Jahrzehnten in Pinneberg politisch. So war er in zahlreichen Ausschüssen aktiv. Unter anderem war er Stadtrat, Mitglied im Aufsichtsrat der Pinneberger Stadtwerke, saß im Sozialausschuss und dem Stadtentwicklungsausschuss. Derzeit leitet er den Hauptausschuss und ist Ratsherr. Über die Auszeichnung, deren Verleihung ihn genauso überraschte wie die Hände, die sie überreichten, war er sichtlich gerührt.

Kein Wunder, Alheit schickte der für Tietz überraschenden Ehrung eine lange Lobeshymne vorweg. "Du hast gerungen, gestritten und gekämpft für die Bürger dieser Stadt. Du hast viel bewegt und erreicht. Ich habe von deinem Wissen sehr profitiert." Alheit attestierte dem 71-Jährigen zudem noch, dass der SPD mehr Männer seines Kalibers gut täten. Traurig war Alheit allein darüber, dass sie die Willy-Brandt-Gedenkmünze Tietz lediglich überreichen konnte, statt ihm etwas an Revers zu heften.

Gut, dass noch weitere Ehrungen auf dem Programm standen. So konnte die Kieler Sozialministerin ihrem Ansteck-Faible noch freien Lauf lassen. Es galt insgesamt 550 Jahre SPD-Mitgliedschaft mit Anstecknadeln, Urkunden und Dankesworten zu ehren, wobei Alheit begeistert jede Nadel an den Anzug brachte. Treuestes Mitglied unter den Geehrten: Horst Hager. Er trat vor 60 Jahren in die SPD ein, zu einer Zeit, als noch Konrad Adenauer Bundeskanzler und Theodor Heuss Bundespräsident waren. Er erhielt ebenso das Parteiabzeichen in Gold wie Helga Jordan und Ekkehard Murach. Beide sind jeweils seit 50 Jahren in der Partei.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft ehrte der Parteivorsitzende Herbert Hoffmann folgende Ortsvereinsmitglieder: Marike Sinnen, Barbara Koch, Jeannie Rewerts, Barbara Zisack, Herbert Sinnen, Bernd Schröder, Gerhard Thomssen, Helmut Wiechmann und Rüdiger Bengsch.