An der Rundbahn der IGS Hamburg-Wilhelmsburg liegt das Baumschulland. Es ist die Kulturlandschaft des Kreises

Pinneberg/Hamburg. In knapp zwei Wochen, am 26. April, wird die Internationale Gartenschau (igs) in Hamburg-Wilhelmsburg eröffnet. Noch grünt und blüht es nicht so wirklich auf dem Gelände des Elbinsel-Stadtteils. "Wir Baumschuler sagen: Am 1. Mai ist immer Frühling, egal wie hart der Winter war", sagt Martina Schneekloth.

Die Gartenbauingenieurin vom Bund deutscher Baumschulen (BdB) ist mit ihrer Kollegin Heike Meyer-Schoppa zurzeit fast täglich auf der igs, um die 2100 Quadratmeter große Fläche des Pinneberger Baumschullandes weiter zu bearbeiten. Diese stellt neben der Heide, dem Alten Land, der Knicklandschaft und den Viermarschlanden eine der fünf Kulturlandschaften dar, die im Süden des igs-Geländes ein eigenes 1,5 Hektar großes Areal haben.

Am Eröffnungstag wird hier das Zentrum der medialen Aufmerksamkeit sein, wenn Bundespräsident Joachim Gauck auf der großen Bühne nebenan den offiziellen Startschuss für die 171 Tage Gartenschau geben wird. Die Besucher erreichen das Baumschulland bequem mit der Rundbahn, wenn sie am Südbahnhof aussteigen.

"Der Frost und der lange Winter haben uns ein wenig zurückgeworfen", sagt Heike Meyer-Schoppa. So sei das Infohaus des BdB noch nicht eingerichtet und habe keinen Strom. Zudem konnten noch nicht die Infotafeln aufgestellt werden, die die Besucher während der Schau über die Gartenkultur informieren sollen. In einfachen, verständlichen Worten und Schaubilden wird dort kindgerecht dargestellt sein, wie Bäume ihre Nährstoffe erhalten, wo die Käfer wohnen, wie Bäume in der Natur wachsen und wie Baumschuler sie aufziehen, so Martina Schneekloth.

Auf dem trichterförmigen Baumschulland sind Alleebäume, Containerpflanzen, Solitäre, Rosengärten und Formgehölze angelegt. Diese sind zum Teil bereits im Herbst 2011 gepflanzt worden, als für die beiden Baumschulland-Organisatorinnen die Arbeit begann. "Wir machen zurzeit alles", sagt Martina Schneekloth. "Wir kümmern uns um das Rechnungswesen, schreiben die Einladungen und sorgen sogar für das Bewässerungssystem der Containerpflanzen." Dieses sei ein geschlossener, umweltfreundlicher Kreislauf mit Regenwasser, sodass das Grundwasser nicht unnötig verbraucht werde, erklärt Meyer-Schoppa.

Die BdB-Frauen haben 80 Akteure aus dem Kreis Pinneberg für das Baumschulland gewinnen können, die an verschiedenen Tagen auf dem Marktstand über ihre Arbeit berichten. Da informiert die Kreisjägerschaft, wie das Wild die Landschaft belebt. Der Versuchsberatungsring hält Vorträge über die Robustheit der Gehölze im Klimawandel. Das Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer stellt Bäume der Zukunft vor und erklärt den Sinn der zertifizierten ADR-Rosen. Der Pflanzenschutzdienst beschreibt, wie Schädlinge um die Welt reisen und dass diese wiederum von anderen Insekten gefressen werden können. Der private Haus- und Kleingärtner erhält hier nützliche Tipps zum Thema "Blattlaus und Co". Darüber hinaus gibt es ein wechselndes Bühnenprogramm, bei dem die Liekedeler und andere Kulturträger aus dem Kreis auftreten werden.

Das gesamte Programm und die Pflanzungen mussten in Eigenleistung erfolgen, erklären Schneekloth und Meyer-Schoppa. Fördergelder gab es nur für ihren Personaleinsatz. Die Anpflanzungen mit einem Wert von allein 60.000 Euro haben die Gartenbaubetriebe aus der Region spendiert. Die notwendigen Arbeiten der vielen Helfer sind allesamt ehrenamtlich erfolgt.

"Jetzt bin ich gespannt, ob wir auch die Erwartungen der Fachwelt und der Besucher erfüllen werden", sagt Martina Schneekloth. Heike Meyer-Schoppa sagt: "Das ist ein ganz dickes Projekt für uns. Da steckt soviel Herzblut drin."

Die igs ist bis zum 13. Oktober geöffnet. Die Veranstalter erwarten 2,5 Millionen Besucher, die entlang des 6,5 Kilometer langen Rundweges 80 fantasievoll gestaltete Gärten bestaunen können. Der Eintritt kostet für Kinder sechs und für Erwachsene 21 Euro.

www.gruen-ist-leben.de, www.igs-hamburg.de