Bauvorhaben nach Veto von Wasserbehörde und Abwasserbetrieb gestoppt

Pinneberg . Im Norden von Pinneberg ist der Kanal voll. Weil die Kapazitäten der Regenwasserleitungen im Stadtteil und des Regenrückhaltenbeckens am Haidkamp erschöpft sind, wurden mehrere Bauvorhaben vorerst gestoppt. Wie Klaus Stieghorst, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Bauen in der Verwaltung, den Mitgliedern des Hauptausschusses berichtete, haben die Stadtwerke als Abwasserbetrieb und die Untere Wasserbehörde des Kreises ihr Veto eingelegt. Ein laut Stieghorst in Pinneberg bislang einmaliger Vorgang. "Die Abflüsse können kein weiteres Oberflächenwasser mehr aufnehmen", so der Fachmann.

Das Problem sei, dass der gesamte Pinneberger Norden, der dicht bebaut und großteils versiegelt sei, in südöstlicher Richtung zur Pinnau und den Banswiesen hin entwässere. Das Regenrückhaltebecken südlich des Haidkamps sei aus heutiger Sicht zu klein. Wie Stieghorst weiter sagt, ist unter anderem geplant, am Heidkamp zusätzliche Wohnhäuser als Hinterlandbebauung zu errichten. Diese Bauplanungen seien vorerst gestoppt worden. Auf die Bauherren im genannten Gebiet kommt voraussichtlich zu, zusätzliche Technik einzubauen beziehungsweise zusätzliche Versickerungsmöglichkeiten auf ihren Grundstücken zu schaffen. "Das ist mit Mehrkosten verbunden", sagt Stieghorst. Eine Möglichkeit sei, in den Häusern einen zweiten Wasserkreislauf zu schaffen, um Regenwasser nicht in die Kanäle einzuleiten, sondern als Brauchwasser zu verwenden.

Wie Stieghorst im Hauptausschuss sagte, sind geplante Bebauungen im Bereich der Pinneberger Westumgehung nicht von der Problematik betroffen, weil die westlichen Areale gen Südwesten entwässerten.