Dagmar Höppner-Schultz hat sich 33 Jahre lang mit unermüdlichem Engagement für das Büchereiwesen in Halstenbek starkgemacht

Halstenbek. Sie hat nicht nur Spuren in Halstenbek hinterlassen, sondern in mehrfacher Hinsicht den guten Geschmack gefördert: Nach 33 Jahre langem unermüdlichen Einsatz für das Büchereiwesen zieht sich Dagmar Höppner-Schultz mit 74 Jahren "aus Altersgründen" zurück. 20 Jahre lang war die Diplom-Bibliothekarin von 1979 bis 1999 Leiterin der Gemeindebücherei. Seit 1997 führte sie außerdem bis Mitte März dieses Jahres den Förderverein "Freunde der Bücherei".

Abschied aus Altersgründen? Wie das klingt. Dagmar Höppner-Schultz ist quicklebendig, wie eh und je, wenn es um die Bücherei ging. Egal, ob als Teamchefin im Dienst der Gemeinde oder in der Förderformation: Drohten Einschränkungen in Sachen Literatur, Medien, Lesekultur und dergleichen mehr, kämpfte sie wie eine Löwin. Und fand meistens noch einen Ausweg, wenn die vermeintlichen Sachzwänge der Politiker oder leere Kassen den Buchbestand oder die sie tragende Einrichtung zu gefährden drohten. Die Triebfeder für ihr Engagement? "Mein Ziel war es immer, über die Literatur mit Hilfe von Kultur und Bildung die Menschen kritischer und aufgeklärter zu machen sowie die Toleranz im Umgang miteinander zu fördern."

Nun wieder zum guten Geschmack: Die Bibliothekarin hielt nicht nur stets die literarischen Leckerbissen für ihre Kundschaft bereit, sie förderte auch nach Kräften die Vielfalt in den Küchen der Baumschulgemeinde. Erstes Werk war eine Sammlung von etwa 200 Rezepten im "Halstenbeker Kochbuch", das 1999 auf den Markt kam und zum Verkaufsrenner wurde. Ehrensache, dass der Erlös dem Förderverein und somit der Bücherei zugute kam. Zehn Jahre später ging es mit dem "Halstenbeker Backbuch" weiter. Auch dieser Erlös wurde den unter finanziellen Engpässen leidenden beiden Bücherei-Filialen gespendet.

Ohne solche und manche anderen Aktionen sowie mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden von Unterstützern des Fördervereins wäre es kaum gelungen, im vergangenen Jahr ein weiteres Manko auszugleichen. Die Gemeinde kürzte die Ansätze für Buchanschaffungen von 53.000 auf 40.000 Euro. Der Förderverein konnte immerhin 10.000 Euro aus seiner Kasse zum Ausgleich beitragen. Weiterhin gehören Hilfe bei der Anschaffung neuer Medien sowie Zuschüsse für Autorenlesungen, für die Jugendbuchwoche, beim Schultütenwettbewerb und beim literarischen Adventskalender zu den Aufgaben.

Aktuell hat der Verein 324 Mitglieder. Eine stramme Leistung für eine Gemeinde wie Halstenbek. Die zur neuen Vorsitzenden gewählte Diplom-Bibliothekarin Annemarte Flechtenmacher-Klischat, 56, hat sich fest vorgenommen, den Mitgliederbestand sowie die Einnahmen des Vereins weiter nach Kräften zu fördern. "Unter anderem ist geplant, nach dem Umzug der Bücherei in die Räume der früheren Schule Nord einen Bücherflohmarkt zu veranstalten", sagt die neue Vorsitzende des Freundeskreises.