Mit Entsetzen haben die Sprecher der demokratischen Parteien aus dem Kreis Pinneberg und der Stadt Uetersen auf die Ankündigung der NPD reagiert, dass diese bei der Kommunalwahl für den Kreistag und die Ratsversammlung Uetersen antreten will.

Uetersen/Kreis Pinneberg. Deren Kreis- und Landesvorsitzender Ingo Stawitz behauptet in einer Presseerklärung, dass die NPD 25 Direktwahl-Kandidaten und sechs Listenbewerber für die Kreistagswahl sowie 14 Direktkandidaten und vier Listenbewerber für die Wahl der Stadtvertretung in Uetersen zusammenhabe. Die Wahlvorschläge habe er bereits in den jeweiligen Kommunen abgegeben, die nach dem 8. April über die Rechtmäßigkeit aller Kandidaten entscheiden werden.

"Ich wäre entsetzt, wenn das Potenzial der Rechten so groß in Uetersen wäre", wundert sich SPD-Fraktionschef Ingo Struve. "Das ist ein ganz schlechtes Signal für unsere Stadt." Er wolle versuchen, mit den anderen Parteien darüber zu sprechen, Flagge gegen Rechts zu zeigen. Die SPD habe dies bereits im vorigen Sommer mit einem entsprechenden Infostand in Uetersen getan.

Auch CDU-Fraktionschefin Heike Beukelmann aus dem Pinneberger Kreistag ist schockiert über diese Nachricht. "Das kann ja wohl nicht wahr sein", sagt sie und plädiert dafür, "dass unsere Bundesregierung endlich gegen diese demokratiefeindlichen Kräfte vorgeht". Dass die NPD nach Stawitz' Angaben 25 Kandidaten für die Kreiswahl in ihren Reihen haben soll, sei für sie "unerträglich und ungeheuerlich", wie Beukelmann sagt. "Ich lehne dieses rechte Gesinnungsgut nicht nur aus historischer Sicht ab. Auch meine Familie hat während der Nazi-Zeit sehr gelitten."

Die NPD ist in den vergangenen 20 Jahren weder in Uetersen noch auf Kreisebene bei der Kommunalwahl angetreten.