Es sollte nach der Leibnitz-Schule in Elmshorn der zweite große Neubau einer Privatschule im Kreis Pinneberg werden.

Quickborn. Doch nun hat die Johanniter-Unfallhilfe das 18 Millionen-Euro-Projekt gestoppt. "Wir werden nicht bauen. Wir werden unsere Grundschule in der bestehenden Form weiterführen", sagt Olaf Bien, Regionalvorstand der Johanniter. Das hörte sich von dessen Amtsvorgänger Siegfried Noel im Sommer 2012 noch ganz anders an. Schwärmerisch pries Noel das eigene Konzept, auf dem drei Hektar großen Gelände der ehemaligen Schokoladenfabrik am Justus-von-Liebig-Ring eine christlich geprägte Privatschule bauen zu wollen, in der 2023 die ersten der dann 624 Schüler ihr Abitur machen würden. Es sollte die erste Gemeinschaftsschule in Quickborn mit 13 Jahrgängen und 45 Lehrkräften werden.

Doch daraus wird nun nichts. "Wir bedauern sehr, dass wir bei den Eltern große Erwartungen geweckt haben", sagte Bien auf einem Elternabend. "Unsere Pläne haben sich nach Überprüfung als nicht finanzierbar erwiesen." Außerdem verzichte der Verein auf den geplanten Ausbau der Schule zu einem weiterführenden Angebot ab Klasse fünf. "Deshalb haben wir uns entschieden, die Schule vorerst als reine Grundschule weiterzuführen" Zurzeit werden 60 Kinder in drei Klassen in Containern am Justus-von-Liebig-Ring unterrichtet. Die Johanniter seien jetzt auf der Suche nach einem Alternativ-Standort, sagt Sprecherin Susann Kunde.

Von dieser neuen Sachlage ist Frank Lorenz ziemlich überrascht. Der Hamburger Investor plante gemeinsam mit den Johannitern, das Gelände der früheren Schokoladenfabrik neu zu bebauen. Er wollte dort 57 Eigentumswohnungen und 100 Servicewohnungen für ältere Menschen errichten. Ob sich das jetzt, nach dem Rückzug der Johanniter noch realisieren lasse, sei völlig unklar, sagt Lorenz. "Jetzt haben wir eine komplett neue Lage. Ob sich der Wohnungsbau verwirklichen lässt, kann ich jetzt noch nicht sagen."