Eine Glosse von Rainer Burmeister

In Rellingen gibt es einen maritim geprägten Unternehmer, der sein Firmenhauptquartier in ein früheres reines Wohngebiet geklotzt hat. Gleichzeitig sorgte er aber dafür, dass Schandflecken wie Schmidts Weinstuben und die alte Stellmacherei nach dem Erwerb dem Erdboden gleichgemacht wurden. Diverse weitere Immobilien, darunter die frühere Bäckerei Manssen oder ein Wohn- und Geschäftshaus, in dem auch die Sparkasse Südholstein untergebracht ist, harren wohl noch der Verwendung. Spöttische Beobachter spekulieren schon, wann es so weit ist, dass auch Rellingens teilweise marode Barockkirche aufgekauft und umfunktioniert wird. Hier böte sich die Einrichtung einer Seemannsmission an. Die Kirchturmspitze könnte dann ein goldener Anker zieren.

Voller Neid blicken derweil Pinnebergs Politiker auf das Rellinger Modell dieser für die Kommune kostenneutralen Altlastenverwertung. Dabei sind sie doch gar nicht so weit von einer vergleichbaren Lösung entfernt. In der Kreisstadt geht bekanntlich ein frische-orientierter Nahversorger daran, ein ehemaliges Sparkassengebäude in einen Super-Supermarkt nebst Büros und Praxen umzuwandeln. Nach der Branchen-Devise "Darf es etwas mehr sein?" dürfte doch in der künftigen Parkstadt Eggerstedt ein Lebensmittelhandel nebst Bistro-Restaurant die ideale Ergänzung für die geplanten Bildungseinrichtungen sein.

Und was ist mit der insolventen Wasserski-Arena, die nur wenige Hundert Meter von Rellingen entfernt ist? Da könnte sich Maritimes mit Nahversorgung paaren, um die Anlage zu retten. Der Pinneberger Nahrungsexperte bietet Gastronomie an, während der Rellinger Capitano Mini-Barkassen auf dem See tuckern lässt.