Winterwetter führt im Kreis Pinneberg zu vielen Unfällen, Warnstreik bei der Bahn verschärft die Lage

Kreis Pinneberg. Glück im Unglück hatten 42 Kinder der Helene-Lange-Schule in Pinneberg. Der Reisebus, mit dem die Schüler einen Klassenausflug unternahmen, rutschte am Montag gegen 9 Uhr auf der L 105 zwischen der Kreisstadt und Wedel in den Straßengraben. Die Zweitklässler und ihre Lehrer blieben unverletzt. Lediglich ein Junge klagte über Kopfschmerzen, er kam vorsorglich ins Krankenhaus.

Der Unfall war einer von vielen, die dem erneuten heftigen Wintereinbruch geschuldet waren. "Wir hatten mit erhöhten Unfallzahlen zu kämpfen. Es blieb jedoch fast ausschließlich bei Blechschäden", bilanzierte Polizeisprecherin Sandra Mohr. Auf vielen Strecken im Kreis kam es wegen Unfällen und Winterwetter zum Chaos. Verschärft wurde die Situation durch den morgendlichen Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Viele Pendler wichen auf den eigenen Pkw aus. Nach Bahnangaben fuhren alle Züge, jedoch zum Teil mit erheblichen Verspätungen.

Die Autobahn 7 blieb von kurz nach 4 bis 8 Uhr morgens in Richtung Hamburg voll gesperrt, weil sich in Höhe des Rastplatzes Holmmoor ein Lkw quer gestellt hatte. "Er stand teils auf der Bankette, teils quer zur Fahrbahn. Die Bergung war aufgrund der Glätte sehr schwierig", so Polizeisprecher Sönke Hinrichs. Der Verkehr sei bereits ab Henstedt-Ulzburg abgeleitet worden, die Fahrzeugkolonne quälte sich in Richtung Hamburg über die B 4.

Aufgrund des Busunfalls war die L 105 Pinneberg-Wedel zwischen dem Kreisverkehr nach Holm und dem Wedeler Ortseingang von 9 bis kurz nach 12 Uhr voll gesperrt. Die 42 Schüler und ihre Lehrer, die einen Ausflug in die Waldschule Klövensteen planten, wurden auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Weil ein Ersatzbus ebenfalls liegen blieb, konnten sie erst um 10.30 Uhr die Unfallstelle wieder verlassen. Bis dahin wärmten sich die Pinneberger in einer Halle der Baumschule BKN Strobel auf. Sie wurden dann zurück zur Schule gebracht, der Ausflug fiel aus.

Offenbar hat der 71 Jahre alte Busfahrer Schlimmeres verhindert. Ein VW Golf Variant war zu schnell unterwegs, brach aus und rutschte auf die Gegenfahrbahn. Um einen Zusammenstoß zu verhindern, wich der Busfahrer nach rechts aus. Das Gefährt rutschte in den Graben und geriet in eine gefährliche Schieflage. 25 Feuerwehrleute aus Holm und Hetlingen befreiten die Grundschüler. Hinweise zum flüchtigen Golf unter 04103/21 65.