Wer wird neuer Bürgermeister in Barmstedt ? Die drei Kandidaten stellten sich den Bürgerfragen

Barmstedt/Heede. Die erste Kandidatenrunde für die Bürgermeisterwahl in Barmstedt verlief etwas ungewöhnlich. Nicht die Stadt lud Heike Döpke, Jörg Dittmer und Ortwin Schmidt, alle Jahrgang 1961, zur öffentlichen Vorstellungsrunde ein. Es war die Eigentümergemeinschaft von Haus und Grund, die nach ihrer Jahresversammlung die Kandidaten unter die Lupe nahm, wie Gastgeber Hans-Jürgen Schack es formulierte. Es war auch nicht in Barmstedt, sondern in Heede, wo die 150 Mitglieder und Gäste im proppevollen Saal des Lokals saßen.

Alle drei Kandidaten hatten sich akribisch vorbereitet und stellten sich und ihre Ziele zum Teil mit PowerPoint-Präsentationen vor. Dabei fiel auf, dass die einzige auswärtige Kandidatin Heike Döpke, die die SPD erst im Februar ins Rennen schickte, offenbar gute Nerven besitzt. Völlig locker kokettierte sie mit ihrem vermeintlichen Nachteil, dass sie Barmstedt ja erst von ein paar Besuchen kennt. "Ab heute tauche ich ein in Barmstedt. Ich freue mich drauf", sagte sie und argumentierte, ihr "unvoreingenommener Blick" könnte ein Vorteil für das erste Amt im Rathaus sein. Die Sachgebietsleiterin aus der Hannoveraner Stadtverwaltung kündigte an, die nächsten Wochenenden und einen Teil ihres Urlaubs in der heißen Wahlkampfphase vor dem 26. Mai in Barmstedt zu verbringen, um "die schöne Stadt am See" und ihre Bewohner besser kennenzulernen. Sollte sie gewählt werden, würde sie "natürlich" nach Barmstedt umziehen.

Geheimfavorit Jörg Dittmer musste gegen seine Heiserkeit ankämpfen. "Ich bin mit letzter Kraft gerne hier." Der Jugendbeauftragte der Hamburger Polizei will Barmstedt attraktiver, familienfreundlicher und sicherer machen. Ein kriminalpräventiver Rat soll das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger stärken. Eine Joggingrunde um die Sportstadt Barmstedt möchte er ausweisen. "Wir brauchen ein anderes Schilderkonzept."

CDU-Fraktionschef Ortwin Schmidt, den die CDU nominiert hat, ist stellvertretender Leiter der Verkehrspolizei-Süd in Hamburg. Er will als Bürgermeister versuchen, die hohe Verschuldung Barmstedts (16,6 Millionen Euro) zu senken. Dies könnte durch weniger Personalkosten erreicht werden, indem auch das Amt Rantzau wie das Amt Hörnerkirchen mit der Stadt eine Verwaltungsgemeinschaft einginge. Mittelfristig möchte er an der K 18 in A 23-Nähe ein neues Gewerbegebiet schaffen, in dem auch die Milchlaster halten könnten, die heute viele Anwohner vor der Meierei an der Mühlenstraße nerven.

Am 29. April gibt es die nächste Kandidatenrunde.