Mitglieder der Halstenbeker Ideenwerkstatt bieten Bedürftigen eine Mitfahrgelegenheit an

Halstenbek/Schenefeld . Lebensmittel gehören auf den Tisch, nicht in die Mülltonne. So lautete das Motto der neuen Schenefelder Tafel, die seit Dezember Bedürftigen eine Anlaufstelle bietet. Von den neuen Räumen am Osterbrooksweg in Schenefeld aus werden die von Unternehmen zur Verfügung gestellten Nahrungsmittel an den Mann oder die Frau gebracht. 190 Bedürftige haben sich bereits registrieren lassen. "Jede Woche kommen weitere hinzu", sagt Mathias Schmitz, Vorsitzender der Schenefelder Tafel. Doch etwas schmälert den Erfolg. Obwohl die neu gegründete Einrichtung Schenefeldern und Halstenbekern offen steht, sind unter den Besuchern nur zehn Prozent aus der Nachbargemeinde.

Halstenbeks Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann hat das Problem bereits ausgemacht. Sie glaubt nicht, dass es an einem mangelnden Bedarf liegt, sondern vielmehr am Öffentlichen Nahverkehr. "Die Busverbindung zwischen Halstenbek und Schenefeld ist fast gar nicht vorhanden", erklärt die Rathauschefin.

Diesem Problem nehmen sich jetzt die Mitglieder der Ideenwerkstatt an. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bedürftigen aus ihrer Gemeinde die Möglichkeit zu geben, nach Schenefeld zu kommen. Dafür bieten sie von sofort an eine kostenlose Mitfahrgelegenheit am Ausgabetag, jeweils donnerstags von 15 bis 17 Uhr, an. Acht freiwillige Fahrer sorgen dafür, dass es von zwei Sammelstellen aus mit dem privaten Pkw und bei Bedarf mit dem gemeindeeigenen Bus nach Schenefeld geht. Gegen 14 Uhr starten die Helfer. Die Abfahrtsorte erfahren Bedürftige unter 04101/463 08 und unter 04101/445 96. Auch zurück können sie die Mitfahrgelegenheit nutzen.

"Es fiel mir ein Stein vom Herzen. Was nützt einem die schönste Tafel, wenn man sie nicht erreicht? Die Ideenwerkstatt löst damit die Schwachstelle in unserem Konzept", sagt Schmitz begeistert. Der Anstoß kam von der Ideenwerkstatt, zu der mehr als 50 Mitglieder zählen. "Wir hatten den Eindruck, dass es für Halstenbeker sehr schwer ist die Tafel in Schenefeld zu erreichen und haben Kontakt zum Verein aufgenommen", erklärt Wiebke Themann von der Ideenwerkstatt. Die Zahlen hätten dann ihre Vermutung bestätigt. Außer dem Transport will die Initiative auch in der Gemeinde vermehrt die Werbetrommel für die Tafel rühren. Dafür werden unter anderem jetzt Flyer verteilt.