Appener Unteroffizierschule feiert 25. Geburtstag. Familien-Erlebnis-Tag am 9. August

Appen . "Wir haben Grund zu feiern und machen ein Fass auf." Angetreten zur Geburtstagsparty. So lautet der Befehl von Oberst Klaus-Christian Kuhle, Kommandeur der Unteroffizierschule der Luftwaffe (USLW) in Appen. Und dieser Befehl gilt praktisch bis Ende des Jahres. Der 25. Geburtstag der Schule, der inzwischen einzigen Bundeswehreinrichtung im Kreis Pinneberg (außer Helgoland), wird mit einer ganzen Reihe von Festivitäten und Zeremonien begangen.

Besagtes Fass wird erstmals in der kommenden Woche aufgemacht, wenn die USLW geladene Gäste aus dem öffentlichen Leben im Kreis Pinneberg zum bereits 49. Salvatorabend mit Starkbierverkostung bittet. Ausklingen wird das Jubiläumsjahr mit einem abendlichen Festakt mit Serenade am 7. November in der Appener Marseille-Kaserne.

Weil sich die Luftwaffensoldaten fest verwurzelt in der Region fühlten, sei auch die breite Öffentlichkeit eingeladen, auf das Jubiläum anzustoßen, sagt Oberst Kuhle. "Wir wollen unser Silberjubiläum mit den Menschen aus der Region feiern, weil unsere Soldaten und Mitarbeiter hier leben, sich in Gemeinden und Vereinen engagieren."

Am Freitag, 9. August, steigt in der zwischen Appen und Moorrege gelegenen Kaserne von 13 Uhr an ein großer Familien-Erlebnis-Tag. Auf dem weitläufigen Militärgelände soll es dann einen regelrechten Themenpark mit vielen Zuschau- und Mitmach-Aktionen geben, wie Hauptmann René Ladwig als Projektbeauftragter sagt. So dürfen sich die jüngeren Besucher in einem "Kinderland" unter anderem auf Hüpfburgen, bei einer Schatzsuche oder einer großen Rutsche des Technischen Hilfswerks (THW) vergnügen. In einem Abenteuerland können die Besucher zum Beispiel Bogenschießen und eine kräftige Portion Soldaten-Lagerfeuer-Romantik erleben.

Besucht werden kann dann ebenfalls eine Ausstellung, die sich nicht nur mit der Geschichte der USLW, sondern des Standortes bis zurück in die 1930er-Jahre befasst. "Appen ist im Grunde die Wiege unserer heutigen Luftwaffe", sagt Klaus-Christian Kuhle. Er erinnert daran, dass nach dem 2. Weltkrieg die ersten Flugzeugführer der damals jungen Bundeswehr auf dem Flugplatz zwischen Appen und Heist ausgebildet wurden. Verschiedene heutige Bundeswehreinheiten präsentieren sich und ihre Ausrüstung am 9. August. René Ladwig verspricht Bundeswehr zum Anfassen. Ein Marine-Hubschrauber, wie er von der Insel Helgoland aus operiert, wird ebenso zu sehen sein wie das Waffensystem Patriot, das derzeit wegen des Syrien-Konflikts in der Türkei im Einsatz ist.

"Am Abend wollen wir richtig Spaß haben", sagt Kuhle. Von 18.30 Uhr an ist Schwof angesagt, wenn beim Hallenfest in einer der großen Flugzeughallen des früheren Fliegerhorstes mehrere Bands live aufspielen und später ein DJ Musik auflegt. Das Hallenfest ist wie der Familientag eine Jedermann-Veranstaltung. Der Schulkommandeur rechnet am 9. August mit mehreren Tausend Besuchern in der Marseille-Kaserne. Während vieler Aktivitäten wird Geld zu Gunsten der Soldatentumorhilfe gesammelt.

Dass die USLW so richtig in Feierlaune sein kann, liegt natürlich vor allem daran, dass der Schule, in der alle Luftwaffen-Unteroffiziere aus ganz Deutschland ausgebildet werden, im Zuge der Bundeswehrreform zwar eine Verschlankung verordnet wurde, der Standort Appen jedoch generell den Zuschlag für die Zukunft bekam. Während eines militärischen Appells am 27. März wird die neue Unteroffizierschule aufgestellt. Diese Zeremonie ist nicht öffentlich. Die Zahl der Dienstposten an den Schulstandorten in Appen und in Heide/Dithmarschen wird von 510 auf 382 reduziert. Die Zahl der jährlichen Lehrgangsteilnehmer in Appen/Heide wird sich von mehr als 9200 im Jahr 2011 auf annähernd 8000 im laufenden Jahr reduzieren. Seit ihrem Bestehen wurde die Schule von mehr als 100.000 Unterführern durchlaufen.

Am 11. Juli wird Ministerpräsident Torsten Albig in der Marseille-Kaserne erwartet. Er wird der Luftwaffeneinheit offiziell das Fahnenband des Landes Schleswig-Holstein, das danach die Truppenfahne schmücken wird. "Damit ehrt das Land die Schule", sagt Oberst Kuhle.

Optisches Symbol des Jubiläumsjahres ist eine Sonderbriefmarke, die den Eingang zur Marseille-Kaserne zeigt. Diese Briefmarke jedoch ist nur für den internen Gebrauch - und wird nie auf einer (Luftpost-)Karte prangen.