Lutz Altenwerth, Vorstand des Abwasserzweckverbandes Südholstein (AZV), hat die Mitglieder des Umweltausschusses der Gemeinde Hetlingen über mögliche Alternativlösungen für die Klärschlammverwertung informiert.

Hetlingen. Seit Ende Januar steht die Klärschlammtrocknung auf dem Betriebsgelände in Hetlingen still. Nach einem Schaden an der Maschinentechnik seien Investitionen in die veraltete Anlage wirtschaftlich nicht mehr vertretbar gewesen, so Altenwerth.

Seit 1997 wird in der Trocknungsanlage ein Teil des Klärschlamms entwässert und in Trockengranulat umgewandelt. Das reduziert die Menge des abzutransportierenden Klärschlamms. Durch die Stilllegung ist die Menge des abzufahrenden Klärschlamms gestiegen. Für die Hetlinger bedeutet das mehr Lkw-Verkehr - auch nachts und an Wochenenden. "Wir werden die Anregung aus dem Umweltausschuss aufgreifen und prüfen, inwieweit wir eine 24-Stunden-Lagerung auf unserem Gelände ermöglichen können", sagte Altenwerth zu. "Natürlich müssen wir über die Zukunft der Klärschlammverwertung nachdenken. Die letzte große Debatte um die Klärschlammtrocknung gab es in Hetlingen 2008, als der AZV den Bau einer eigenen Verbrennungsanlage zur Verwertung der im Klärschlamm enthaltenen Energie plante. Aufgrund politischen Widerstands aus Hetlingen kam es damals zu keiner Einigung. Ob die Monoverbrennung auf dem Klärwerksgelände wieder ins Spiel komme, werde sich zeigen, so Altenwerth. Derzeit gebe es Überlegungen, an einem zentralen Ort in Schleswig-Holstein gemeinsam mit anderen kommunalen Klärwerksbetreibern eine Verwertungsanlage zu errichten. Auch ein neues, solargestütztes Trocknungsverfahren beim AZV sei denkbar. Innerhalb der nächsten Jahre sei aber keine dieser Alternativen realisierbar.