CDU-Politiker bezeichnet Vereinsvorstand als verbohrte Lügner

Schenefeld. Schwere Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Stimmungsmache und ein Rausschmiss: In Schenefeld tobt ein Kleinkrieg. Was als Streit zwischen dem Schenefelder Kulturverein und den Kommunalpolitikern um die Höhe von Zuschüssen für die weitere Bespielung des Forums begann, ist jetzt eskaliert. "Das ist eine Unverschämtheit. Ich kann nicht mehr nachvollziehen oder erklären, was da in den Köpfen der Herren vor sich geht. Ich werde auf jeden Fall nie wieder mit dem Kulturverein zusammenarbeiten", sagt Rainer Sempell wütend.

Was den Christdemokraten, der dem Kulturausschuss der Stadt vorsitzt, dermaßen auf die Palme bringt, ist ein Schreiben des Kulturvereins. Das wurde den etwa 300 Besuchern des vom Verein organisierten Klassikabends mit Justus Frantz im Forum kürzlich mit auf den Weg gegeben. In dem Schreiben, das von den Vorstandsmitgliedern Heinz Dondera und Reinhold Polka unterzeichnet ist, stellt der Verein seine Sicht der Dinge, die zum Ende der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kulturverein führten, noch einmal da. Unter anderem zitieren sie aber auch eine Email von Sempell, der am 14. Februar an den Vorstand schrieb: "Im Nachhinein bin ich persönlich wirklich froh, dass die Zusammenarbeit mit einem solch unprofessionell arbeitenden und permanent Unwahrheiten verbreitenden Verein beendet ist."

Sempell fühlt sich durch die öffentliche Brandmarkung in dieser Meinung nur bekräftigt. Der Vorstand des Vereins habe sich völlig verrannt. "Sie sind verbohrt und verbreiten Lügen", so Sempell mit Blick auf die im Schreiben enthaltenen Klarstellungen aus Sicht des Vereins.

Die angeführten Vorwürfe, der Kulturverein würde im Gegensatz zum TiF, mit dem die Stadt jetzt wieder in Verhandlungen für die Fortführung des Kulturprogramms im Forum steht, schlechter gestellt, kann er nicht nachvollziehen. Man sei scheinbar nicht mehr in der Lage die Situation objektiv einzuschätzen, so Sempell.

Fakt ist, dass seine Email-Zeilen vom 14. Februar zum unmittelbaren Rausschmiss führten. Der Schenefelder, der bislang auch Mitglied im Verein war und unter anderem die Kasse prüfte, erhielt als Reaktion vom Vorstand die schriftliche Antwort: "Wir akzeptieren Ihre Kündigung und schreiben den Jahresbeitrag gut." Sempell sagt dazu: "Wenn es nicht alles so traurig wäre, könnte man sich darüber köstlich amüsieren."