Am Freitag ist ein jahrelanger Streit zwischen dem Kreis Pinneberg und der Stadt Uetersen beigelegt worden.

Uetersen/Kreis Pinneberg. Zum 1. August 2009 übernahm die Rosenstadt die Trägerschaft des 1200 Schüler zählenden Ludwig-Meyn-Gymnasium vom Kreis. Aber die Kommunen konnten sich lange nicht über die finanziellen Auswirkungen dieser Übernahme einigen.

Die Stadt Uetersen forderte vom Kreis Pinneberg zuvor eine Behebung eines angeblichen Investitionsstaus von rund zehn Millionen Euro. Der Kreis wiederum wollte, dass Uetersen die laufenden Kredite von noch 2,5 Millionen Euro tilge. Selbst die Mediation des ehemaligen Kreispräsidenten des Kreises Segeberg, Winfried Zylka, brachte Ende 2011 die Kuh nicht vom Eis.

Bis sich jetzt der Bildungsstaatssekretär Dirk Loßack in die Verhandlungen einschaltete und jetzt im Uetersener Rathaus einen Vorschlag unterbreitete, den beide Seiten akzeptierten. So übernimmt Uetersen rückwirkend zum 1. August 2009 die laufenden Betriebskosten von 60.000 Euro und den Restkredit von noch 975.000 Euro zum 1. Januar 2013. Der Kreis Pinneberg wiederum zahlt an die Stadt einmalig 625.000 Euro. Kreistag und Ratsversammlung müssen diesem Kompromiss allerdings noch am 20. und 21. März zustimmen.

"Ich freue mich sehr, dass die Vernunft der Kommunalpolitik gesiegt hat", sagt Verhandlungsführer Loßack. Landrat Oliver Stolz sagt: "Die vollständige Übergabe der Kredite an Uetersen ist ein neuer Vorschlag und für uns wichtig, um einen Schlussstrich ziehen zu können." Diese Last sei aber auch leichter zu tragen gewesen, weil das Land im vorigen Jahr dem Kreis mehr als die Hälfte des Kredits erließ. Kerstin Seyfert., Schulausschussvorsitzende des Kreistages, sagt: "Der Kompromiss ist für beide Seiten tragbar. Wir haben uns in etwa in der Mitte getroffen. Ein jahrelanger Streit vor Gericht wäre eine Farce gewesen. Ich freue mich für die Schule."

Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen sagt: "Leicht haben es sich alle nicht gemacht, aber diese Lösung wird tragen. Die Stadt und die Schule haben jetzt die nötige Planungssicherheit - das schafft eine solide Basis für die Zukunft."