Barmstedter SPD will Heike Döpke am 26. Mai ins Rathaus holen. Jörg Dittmer tritt für die FWB und Ortwin Schmidt für die CDU an.

Barmstedt. Der Bürgermeisterwahlkampf in Barmstedt nimmt jetzt richtig Fahrt auf. Nach den beiden einheimischen Kandidaten Jörg Dittmer, FWB, und Ortwin Schmidt, CDU, hat am Freitag auch die SPD ihre Kandidatin vorgestellt. Die Sozialdemokraten wollen am 26. Mai mit Heike Döpke, 52, aus Rodenberg bei Hannover die Bürgermeisterwahl gewinnen. Zuletzt hatte die Barmstedter SPD 1990 den späteren Landtagsabgeordneten Bernd Schröder als eigenen Kandidaten aufgestellt. Am Montagabend muss noch der 47 Mitglieder zählende Ortsverein dieser Vorauswahl von Fraktions- und Ortsvorstand zustimmen.

Bis vor drei Wochen kannte sie Barmstedt noch nicht, erzählt Heike Döpke. Da erhielt die parteilose Verwaltungsfachwirtin den Anruf von Thies Thiessen, ob sie sich vorstellen könne, für die SPD in Barmstedt ins Rennen zu gehen. Thiessen kannte sie von einem Seminar in Brüssel und hält sie für die richtige Wahl. Der ehemalige Bürgermeister von Meldorf hat für die SPD in Schleswig-Holstein schon zwei Dutzend Bürgermeisterkandidaten gefunden. "Ein Drittel hat die Wahl gewonnen", sagt Thiessen. Zuletzt gelang das seiner Kandidatin in Timmendorf, davor denen in Uetersen, Pinneberg und Schenefeld.

"Der ideale Bürgermeisterkandidat ist parteilos, hat Verwaltungserfahrung und kommt von außen", zitiert Thiessen wissenschaftliche Studien zum Thema. Alle drei Kriterien treffen auf Heike Döpke zu.

Verwaltungserfahrung hat sie reichlich. Seit sie 16 ist, arbeitet Heike Döpke für die Stadtverwaltung ihrer Geburtsstadt Hannover. Zurzeit ist sie dort Sachgebietsleiterin für Gebäudemanagement. Acht Rathaus-Mitarbeiter und 300 gewerbliche Reinigungskräfte unterstehen ihr direkt. In Barmstedt wären es 80 Mitarbeiter in der Stadtverwaltung.

Barmstedt gefalle ihr, sagt Heike Döpke. "Der See ist toll, die Innenstadt finde ich sehr schön." Wenn sie die Wahl gewinnen sollte, werde sie in die kleinste Stadt des Kreises Pinneberg umziehen, verspricht sie. Ihr Ehemann Frank habe nichts dagegen. Das hatte Amtsinhaber Nils Hammermann in 19 Jahren nicht gemacht. Aber die dreieinhalb Zugstunden von ihrem Heimatort seien ihr dann doch ein etwas zu langer Weg zur Arbeit. Döpke war mit Bahn und AKN zum Pressetermin angereist. "Mich reizt die Aussicht, für die gesamte Bandbreite einer Verwaltung zuständig zu sein", sagt die designierte SPD-Kandidatin. "Für Soziales, Kultur, Bauen, Wohnen und Schule. Das ist eine echte Herausforderung."

Mit ihren Mitbewerbern Dittmer, der als unabhängiger Kandidat antritt, und Schmidt eint sie das Geburtsjahr 1961. "Alle drei Bürgermeisterkandidaten sind gleich alt. Das gab es noch nie in Barmstedt", sagt SPD-Fraktionschef Heinz Brabandt. Wie Parteichef Hans Christian Hansen ist er überzeugt, mit Heike Döpke gute Chancen auf einen Wahlsieg zu haben. Für eine Rathauschefin ist der Kreis Pinneberg ohnehin ein gutes Pflaster: sechs der elf hauptamtlichen Bürgermeister sind weiblich.

Ihre Wahlkampfstrategie will sie noch nicht verraten. Sie könne ihren Job in Hannover ja nicht ruhen lassen. "Aber ich werde jetzt wohl jedes Wochenende in Barmstedt verbringen." Ein paar Visionen für ihre mögliche künftige Aufgabe hat Heike Döpke auch schon: Dem schönen Marktplatz möchte sie "mehr Leben einhauchen", preiswertes Bauland ausweisen, die Geschäftsleute so unterstützen, dass Barmstedts Innenstadt attraktiv bleibt.

Am Montag, 4. März, stellt sich Heike Döpke der SPD-Basis um 19 Uhr im Rathaus vor. Alle Barmstedter Bürger seien herzlich eingeladen, sagt Hansen.