Es ist vollbracht. Wedel hat eine von den Politikern und dem Rechnungsprüfungsamt abgesegnete Eröffnungsbilanz.

Wedel . Die Umstellung des Rechnungswesen von der Kameralistik auf die doppelte Buchführung (Doppik) machte die detaillierte Aufstellung des städtisches Vermögens nötig.

Dafür mussten Gebäude, Schulen, Straßen, Feuerwehrboote sowie Denkmäler wie der Roland bis hin zu dem Laubbläser auf dem Bauhof auf ihren Wert geschätzt werden. Zwei Mitarbeiter sichteten dafür über Jahre Hunderte alten Akten, wühlten sich durchs Stadtarchiv und erstellten Inventarlisten. 12.000 einzelne Posten mussten erfasst und bewertet werden. Zusammengekommen ist mit Stand von 2011 eine Gesamtbilanzsumme von rund 198 Millionen Euro, davon umfasst das reine Umlaufvermögen von 13 Millionen Euro.

Was Wedel laut den Rechenkünstler so wert ist? Nach aufwendiger Recherche und dem Wälzen der Akten schlägt der für viele Wedeler wohl unbezahlbare Roland in der Eröffnungsbilanz gerade einmal mit 2.897,76 Euro zu Buche.

Ein weiteres Beispiel: die sieben Schulgebäude mit Sporthallen hatten am Anfang 2011 einen Wert von 40.802.606 Euro.

Für mögliche zukünftige Verpflichtungen gibt es Rückstellungen in Höhe von 29 Millionen Euro. Kredite und weitere Verbindlichkeiten haben sich auf 44 Millionen Euro angehäuft. Der Stadt Wedel verbleibt ein Eigenkapital von 83 Millionen Euro, das entspricht laut Verwaltung Eigenkapitalquote von 42 Prozent.

"Im Vergleich mit vielen anderen Kommunen ist es damit der Stadt Wedel sehr schnell gelungen, eine testierte Eröffnungsbilanz zu haben", sagt Fachbereichsleiter Jörg Amelung zufrieden.

2008 hatte die Ratsversammlung beschlossen, zum Haushaltsjahr 2011 auf die Doppik umzustellen. Damit reiht sich Wedel beispielsweise hinter Elmshorn und dem Kreis Pinneberg in die Reihe der Kommunen ein, die über eine Eröffnungsbilanz verfügen.

Zum Vergleich: In Pinneberg entschieden sich die Politiker bereits 2004 für die Umstellung auf Doppik. Bis heute gibt es keine fertige und abgesegnete Bilanz.