Während der Präventionstage am Halstenbeker Wolfgang-Borchert-Gymnasium können Schüler zwischen sieben kreativen Projekten wählen

Halstenbek. Was trägt uns im Leben, wie bewältigen wir Stress, und wie widerstehen wir Süchten und Sehnsüchten? Mit diesen und noch einigen weiteren Fragen werden sich die Schüler des elften Jahrgangs des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums (WoBo) in Halstenbek während der Suchtpräventionstage von Mittwoch, 27. Februar, bis zum Freitag, 1. März, beschäftigen.

Die Initiatoren der Aktion, Veronika Schwald und Marcus Daumann, beide Lehrer am WoBo, erklären die Idee: "Die Schüler sollen durch die unterschiedlichen Projektangebote mit außerschulischen Suchtpräventionsexperten und vor allem miteinander ins Gespräch kommen und sich über Süchte und Sehnsüchte austauschen. Zudem soll die Selbstwahrnehmung der Schüler gestärkt werden."

Die Schüler können zwischen sieben vielseitigen Projekten wählen. Silvia Stolze vom Team Prävention und Jugendarbeit des Kreises Pinneberg bietet beispielsweise ein Projekt zur Stressbewältigung an. "Die menschliche Figur - Spielfelder von Giacometti" heißt das Projekt von Kunsttherapeutin Daniela Spitzar. Ziel ist hier, nach dem Besuch der Hamburger Kunsthalle, eine lebensgroße, menschliche Gipsfigur zu gestalten. Der Logotherapeut Hans-Norbert Hoppe setzt in seinem Projekt "Süchtig nach Sinn - Was trägt uns im Leben, auch dann, wenn das Vertrauen und die Zuversicht brüchig geworden sind?" unter anderem auf Gespräche, Fantasiereisen, Meditation und kreatives Schreiben. Mit dem Projekt "Yoga als Weg der Selbsterfindung" möchte die Yogalehrerin Sara Saremi den Schülern zeigen, dass Yoga auch mehr sein kann, als sich zu verdrehen wie eine Brezel, nämlich "ein Weg zu sich selbst und zur inneren Ruhe", so Sara Saremi.

Der Kunsttherapeut und -pädagoge Dirk Rössner hat das Ziel, das Selbstwertgefühl und die Konzentration der Schüler durch Bogenschießen und das Bauen von Bögen zu stärken. Mit den selbst hergestellten Sportgeräten sollen die Schüler die traditionelle und meditative Technik erlernen. Das Halopoly-Projekt, eine Art lebendiges Monopoly, wird von Martin Meyn, Suchtberater der Arbeiterwohlfahrt (Awo), geleitet und wurde vergangenes Jahr schon einmal gespielt. Dabei ging es darum, in Halstenbek Anlaufpunkte für Jugendliche zur Freizeitgestaltung zu finden.

Dieses Jahr sollen die Schüler dazu ein Spielbrett entwickeln und Sponsoren gewinnen. "Jugendliche wissen meist gar nicht, was es alles in ihrem Heimatort für Möglichkeiten gibt", sagt Projektleiter Meyn. Im Theaterprojekt von Sabine Stamp und Birga Rüger von der Suchtberatung Rellingen soll unter anderem die wohl wichtigste Frage "Was ist Sucht und wie entsteht diese?" geklärt werden und nach den drei Tagen als Theaterstück in Grundschulen aufgeführt werden.

"Wir hoffen, dass die Schüler sich den externen Betreuern besser öffnen können als den Lehrkräften", sagt Markus Daumann. "Deshalb sind wir sehr froh, dass wir so viele engagierte Menschen gefunden haben, die uns mit ihren kreativen Projektangeboten unterstützen."