Neuer Fahrplan ist Thema eines Treffens, das am Montag in Pinneberg stattfindet

Pinneberg/Tornesch/Kiel. Sie wollen sich nicht einfach so aufs Abstellgleis schieben lassen. Im Kreis Pinneberg formiert sich Widerstand gegen die Pläne der Deutschen Bahn, von Dezember 2014 an die Zugfahrten auf der Strecke zwischen Hamburg und Kiel beziehungsweise Flensburg zu Lasten Pinnebergs zu verdoppeln. Nach dem neuen Fahrplan würden Regionalexpresszüge nicht mehr in der Kreisstadt halten. Ausnahme: zwei Stopps frühmorgens und spätabends. Und auch die bisherige Regionalbahnlinie zwischen der Kreisstadt und Neumünster soll ersatzlos gestrichen werden.

"Wir haben ein Gespräch mit allen Beteiligten in Pinneberg vereinbart", sagte Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg. Sie war Donnerstag gemeinsam mit Torneschs Bürgermeister Roland Krügel in Kiel, wo sie am Rande des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses mit Vertretern von Bahn und der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) zusammen kamen. Dabei wurde vereinbart, am Montagabend das Thema Zughalte ausführlich zu erörtern. Außer den Vertretern von Pinneberg und Tornesch, von Bahn und LVS sollen auch Landtagsabgeordnete an dem Treffen teilnehmen. "Entscheidend ist, dass wir zeitnah alle an einen Tisch kommen", sagt Urte Steinberg.

Ihr Kollege Krügel will mit konkreten Forderungen in das Gespräch gehen. "Alle Züge, die in Elmshorn halten, sollen dies auch in Tornesch und Pinneberg tun." Das solle für die Regionalbahn, den Regionalexpress und die Nordostseebahn gelten. Der Verwaltungschef verweist auf den bevorstehenden Ausbau von A 7 sowie der A 23. "Wir reden von einem Zeitraum von bis zu zehn Jahren, in denen die Autobahnen dicht sein werden. Da müssen wir alles auf die Schiene bringen, was geht, um die Pendler zur Arbeit zu bringen."

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Ole Schröder hat sich eingeschaltet. Er kritisiert, dass "Pinneberg vom Rest des Landes nach und nach abgeschnitten" wird. "Für Pendler und Reisende bedeutet dies durch einen Umstieg in Elmshorn zudem eine längere Fahrzeit von zehn Minuten", so Schröder. Er habe bereits bei der Konzernbevollmächtigten der Bahn sowie beim schleswig-holsteinischen Verkehrsminister interveniert und werde es nicht hinnehmen, "dass die Dänenampel eine Politik betreibt, die den Zugverkehr im Süden Schleswig-Holsteins nach und nach ausdünnt". Mit diesem Vorwurf schießt der CDU-Politiker jedoch ein Eigentor. Die Entscheidung, den Fahrplan umzustrukturieren und Pinneberg abzuhängen, fiel noch in die Amtszeit von CDU-Verkehrsminister Jost de Jager. . .