Kleinsponsoren machen “Pianos an der Elbe“ möglich. Schiffe raus, Pianos rein: An Pfingsten spielt die Musik in der Wedeler Schiffshalle.

Wedel. Drei Tage, vier Konzerte - das soll ein unvergessliches Wochenende für Klassikfans und Boogie-Woogie-Liebhaber in Wedel werden. Die Veranstalter des Konzertes "Pianos an der Elbe" satteln 2013 dafür noch eins drauf und verwandeln den Bootsschuppen an der Elbe gleich über das komplette Pfingstwochenende hinweg in eine Festivalstätte. Eine Herkulesaufgabe, die auch einiges an Geld verschlingt.

Angesichts klammer Kassen in Wedel waren die Organisatoren Mathias Christian Kosel als künstlerischer Leiter und Veranstalter Daniel Frigoni von der Agentur Elbmenschen diesmal besonders auf Sponsoren angewiesen. Die Suche war schwierig und langwierig, die etwa 30.000 Euro teure Veranstaltung stand zeitweise sogar auf der Kippe. "Uns fehlen immer noch ein paar Tausend Euro", gesteht Frigoni. "Aber wir sind guter Dinge, dass wir das hinbekommen. Wir mussten uns jetzt entscheiden, uns lief die Zeit davon."

Den Ausschlag zugunsten des Projekts gaben die insgesamt 15 Geld- und Sachspender, die sich an dem Sponsoring beteiligen. Zwar fehlt ein Großsponsor, aber der breite Rückhalt gerade auch von in Wedel ansässigen Unternehmen machte den Organisatoren Mut und gab ihnen die nötige Sicherheit für den nächsten Schritt zum großen Klassiker an der Elbe, der sich als Fixtermin etablieren soll.

Schiffe raus, Pianos rein: Während des Pfingstwochenendes von Sonnabend, 18., bis Montag, 20. Mai, wird Programm in der Wedeler Bootshalle am Strandbaddamm 18 geboten. Der Vorverkauf für die vier Konzerte startet am heutigen Mittwoch. Die Tickets sind zum Preis von zehn bis 35 Euro an den Vorverkaufsstellen zu bekommen. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in Wedel finden sich von sofort an auf der neuen Homepage www.pianosanderelbe.de.

Die Macher von "Pianos an der Elbe", das vor drei Jahren mit einem Konzert und einem Piano begann, punktet mit Bewährtem wie einem maritimem Abend und neuen Akzenten wie dem Piano Slam. Mit der musikalischen Schlacht am Klavier startet das Festivalwochenende am Sonnabend, 18. Mai, auch gleich. Von 14 Uhr an hauen die Nachwuchstalente im Alter von sechs bis 16 Jahren in die Tasten. "Die Idee ist es, Talenten eine Bühne zu bereiten, die sonst durchs Raster fallen", erklärt Mitorganisator Mathias Kosel. Mehr als 2000 Musiker von Privatschulen und Musikeinrichtungen werden im Vorwege angeschrieben und so über den Wettbewerb informiert. Zehn Musiker, die sich zuvor in einem Wettstreit im Steinway-Haus in Hamburg als die Besten bewiesen haben, kämpfen um einen Auftritt mit den Profis in Wedel. Den Sieger kürt das Publikum.

Zurück zu den Wurzeln heißt es am selben Tag noch um 20 Uhr. Dann treten wie einst bei der Premiere von "Piano an der Elbe" Sängerin Elke West und Kosel auf. Bei dem maritimen Leckerbissen "Hiev Rund" ist diesmal auch der Wedeler Chor Vocalion mit dabei. Der Erlös des Abends kommt dem neuen Kinderhilfsfonds des Deutschen Roten Kreuzes in Wedel zugute.

Für den Höhepunkt des Festivals am Pfingstmontag um 18 Uhr schafft Steinway sogar den Ferrari unter ihren Klavierflügeln herbei. Das knallrote Piano dürfte der Hingucker beim Take-

Five-Konzert werden, das wieder von fünf Pianisten an fünf Klavieren bestritten wird. Mit von der Partie sind außer Kosel die beiden Duos Yukari Ito und Mari Inoue sowie Friederike und Karolin Stegmann. Geplant ist, dass der Sieger des Nachwuchswettbewerbs vom 18. Mai einen Gastauftritt hinlegen darf. Die Besucher erwarten Klassiker von Brahms, Dvorak, Verdi, Strauß und Bernstein. "Wir spielen außerdem den Karneval der Tiere in abgewandelter Form mit einem Text von Loriot", sagt Kosel, der nicht nur Pianist, sondern Dirigent und Komponist ist.

Mit einem Boogie-Woogie-Paukenschlag endet das Elbfestival am 20. Mai. Der Hamburger Musiker Axel Zwingenberger wirbelt von 20 Uhr an über die Tasten. Während der Boogie-Night beweist der Altmeister aber nicht nur, warum er zu den Besten seiner Zunft zählt, sondern er enthüllt auch eine andere Seite von sich. Denn Zwingenbergers zweite Leidenschaft sind Dampflokomotiven. Sie hat er im Bild festgehalten und als Buch veröffentlicht. Die Aufnahmen, die die Loks bei Tag und Nacht zeigen, sind im Rahmen des Konzerts unter dem Titel "Vom Zauber der Züge" zu sehen.