Pinneberg wird abgehängt

14. Februar "Endstation Pinneberg"

Mit großem Interesse habe ich den oben genannten Bericht zum Besuch des Staatssekretärs Herrn Nägele am Pinneberger Bahnhof gelesen. Zum Zustand des Areals gibt es nichts mehr hinzuzufügen, denn er ist einfach nur grausam. Als Aushängeschild der Stadt Pinneberg ist der Bahnhof überhaupt nicht geeignet.

Aber ein weiteres, für Pinneberg und deren Pendler und Schüler sehr wichtiges Thema wird totgeschwiegen:

Durch den Fahrplanwechsel im Dezember 2014 und die Änderung des Anbieters für die Regionalbahnen (statt DB-Regio fährt ab Dezember 2014 die Nordbahn) entfallen alle Halte des Regionalexpresses Kiel-Hamburg/Hamburg-Kiel in Pinneberg. Somit fällt Pinneberg auf das gleiche Halteniveau wie etwa Prisdorf zurück. Mit Folgen.

Um nur ein Beispiel vorzubringen:

Es fällt ein sehr wichtiger Zubringer für Schüler in die Kreisstadt weg: Der eigentlich immer schon überfüllte RE (Ankunft Pinneberg 7.18 Uhr von Kiel/Elmshorn) fällt weg. Die Nachfolge RB (Ankunft in Pinneberg 7.27 Uhr von Itzehoe/Elmshorn) ist heute schon mit ihrer Kapazität am Ende. Wie sollen die Schüler aus dem Umland rechtzeitig und einigermaßen stressfrei nach Pinneberg kommen? Wie sollen die Berufspendler von Pinneberg auf schnellstem Weg nach Hamburg kommen? Zur Erinnerung: Die Regionalbahn benötigt von Pinneberg nach Altona zehn Minuten und zum Hauptbahnhof 20 Minuten. Die S-Bahn jeweils die doppelte Zeit.

Diese Fahrplanumstellung ist also für die Region Pinneberg ein Rückschritt. Ein Verzicht auf den Halt der RE Kiel/Hamburg kann doch nicht einfach so hingenommen werden!

Die Stadt Glückstadt hat bereits im August 2012 auf einen ähnlich gelagerten Fall reagiert: Da dort die NOB ab

12/2014 nicht mehr hält, hat sie eine Erhebung der Pendlerzahlen gemacht und diese der Landesverkehrsgesellschaft in Kiel vorgelegt mit dem Ergebnis, dass die Nordbahn nun zusätzliche Züge in Glückstadt halten lässt. Und Pinneberg? Nichts! Hier der Link auf die Homepage der LVS: http://www.nah.sh/lvs/blog/das-neue-bahnangebot-fuer-glueckstadt-ab-2014-zusaetzliche-zuege-nob-halt-nicht-moeglich/

Es scheint jedenfalls, dass es der Stadt Pinneberg egal ist, wie deren Pendler und Schüler ihr Ziel erreichen. Öffentlich jedenfalls habe ich bislang nichts vernommen, dass die Verschlechterung der Anbindung Pinnebergs an Hamburg ab Dezember 2014 überhaupt bei den Verantwortlichen angekommen ist.

Volker Hauschildt, Pinneberg

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