Zu diesem Anlass beginnt am 1. Mai eine Sonderausstellung mit historischen Erinnerungsstücken der SPD-Geschichte im Industriemuseum.

Elmshorn. 2013 wäre Henry Ford 150 Jahre alt geworden. Wäre. Denn der Automobil-Pionier starb bereits 1947. In diesem Jahr wird dennoch ein 150. Geburtstag gefeiert und zwar der der SPD. Bundesweit gibt es Veranstaltungen und Aktionen, um dieses Jubiläum zu würdigen. Die Elmshorner SPD feiert den Geburtstag gleich zweimal, denn auch der Elmshorner Ortsverein besteht in diesem Jahr seit 150 Jahren. Die Elmshorner SPD zählte zu den ersten Ortsvereinen in Deutschland

Aus diesem festlichen Anlass wird es vom 1. bis zum 23. Mai dieses Jahres eine Sonderausstellung unter dem Titel "SPD Elmshorn - 150 Jahre jung" im Industriemuseum geben. Dafür sammelt die Jubiläumsgruppe des Ortsvereins historische Dokumente, Schriften und Fotos aus der Geschichte der Elmshorner Sozialdemokraten. Im Parteibüro an der Panjestraße stapeln sich Zeitungsartikel, alte Parteibücher, Wahlprogramme und Bilder.

"Wir haben hier wirklich viele tolle Stücke aus der Elmshorner SPD-Geschichte", sagt Ortsvereinsvorsitzender Ernst Dieter Rossmann. "Wir haben zum Beispiel ein Originalfoto der Wahlrechts-Demonstrationen von 1910, eine ganze Zeitungsseite voller Todesanzeigen für Hermann Krause, den ersten Vorsitzenden des Ortsvereins, und die alte Fahne der SPD von 1892 erhalten." Die Parteifahne sei das Schmuckstück unter den Ausstellungsgegenständen, sagt Rossmann.

Um das Jubiläumsjahr gebührend zu begehen, hat sich die SPD der Krückaustadt einiges überlegt. "Außer der Ausstellung wird es im Mai einen Musik- und Kabarettabend im Haus 13 geben", sagt die Landtagsabgeordnete Beate Raudies, die wie Rossmann Mitglied der Jubiläumsgruppe ist. "Wir konnten Anna Haentjens für einen Abend für die SPD und ihre Freunde gewinnen"

Außerdem wolle man die Chronik des Ortsvereins fortführen. Diese war zuletzt zum 120. Geburtstag aktualisiert worden. "Die Jahre nach 1945 fehlen noch in der Chronik. Dort könnte man gut ansetzen."

Nach der Gründung der SPD 1863, der ersten Wahl 1867 und der Verfolgung der SPD-Mitglieder bis 1890 aufgrund des Partei-Verbots unter Bismarck, gewann die Elmshorner SPD 1893 ihr erstes Reichstagsmandat. "Nach dem Ersten Weltkrieg erlebt die SPD einen Aufschwung", sagt Rossmann. Bei der Kommunalwahl 1919 wurde sie stärkste Fraktion. "Zwischen 1933 und 1945 wurden die Elmshorner SPD-Mitglieder von den Nazis verfolgt, gefoltert und deportiert", sagt Rossmann. "Nach 1945 wurde die SPD stärkste Kraft im Stadtverordneten-Kollegium und stellte den ersten Bürgermeister Heinrich Hauschildt. Zum Jahresende wollen wir die erweiterte Chronik herausgeben." Auch wenn der Ortsverein bereits eine große Anzahl von Dokumenten gesammelt hat, wollen die Genossen mehr (siehe rechts). Raudies: "Wer noch etwas besitzt, das mit der Elmshorner SPD und ihrer Geschichte zu tun hat, den bitten wir, uns diese Dinge zugänglich zu machen."