Zweitliga-Basketballer wollen sich bei Spitzenreiter Schwelm für schwachen Auftritt gegen Braunschweig rehabilitieren

Wedel. Der Ärger über die indiskutable Leistung und Einstellung seiner Pro-B-Mannschaft beim 62:78 gegen die SUM Baskets Braunschweig in der Wedeler Steinberghalle war bei Sebastian Gleim, Headcoach des SC Rist, auch Tage später noch nicht verraucht. "Wir haben die Niederlage ausführlich und selbstkritisch analysiert", sagt der 28 Jahre alte Trainer. Vor dem Gastspiel bei Tabellenführer Schwelmer Baskets (32 Punkte) am Sonnabend, 16. Februar, um 19.30 Uhr nimmt Gleim sein Team in die Pflicht, fordert vor allem eine Reaktion auf den emotionslosen Auftritt vor heimischem Publikum. "Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass jeder Spieler bis zur letzten Sekunde alles gibt, bis zum Umfallen kämpft und sich in Zweikämpfen aufreibt." Das sei nicht zuviel verlangt bei nur einem Pflichtspiel pro Woche. "Kämpfen, sich auf den Boden werfen und Einsatz zeigen kann jeder", sagt Sebastian Gleim.

Mit Taktik und Finesse allein dürfte für die Wedeler im Ruhrgebiet ohnehin nicht viel zu holen sein. Ganze zwei Niederlagen kassierten die Westdeutschen in den bisherigen 18 Begegnungen, die letzte am zurückliegenden Spieltag. Mit 76:78 unterlag das Team von Baskets-Headcoach Raphael Wilder nach deutlicher Führung im Derby bei Aufsteiger Citybasket Recklinghausen, der als Tabellenfünfter (18 Punkte) zu den härtesten Rivalen des SC Rist (Dritter/24) im Kampf um einen Platz unter den ersten vier der Abschlusstabelle zählt und sich am kommenden Sonnabend (23. Februar, 19 Uhr, Steinberghalle) in Wedel vorstellt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der SC Rist sich die optimale Ausgangslage für die Playoff-Spiele (Heimrecht im ersten und dritten Spiel der Best-of-three-Serie) am Ende der regulären Saison sichert, ist unabhängig vom Ausgang der Partie in Schwelm hoch. "Wir brauchen noch einen Sieg", sagt Sebastian Gleim. Gegen wen seine Mannschaft, aktuell mit 24 Punkten Tabellendritter hinter Schwelm (32) und den Hertener Löwen (ebenfalls 24, besserer direkter Vergleich), die beiden fehlenden Punkte hole, sei dabei nebensächlich. "Es gibt ohnehin keine einfachen Spiele mehr", sagt Gleim. Alle Gegner seiner Mannschaft an den letzten vier Spieltagen kämpften entweder um die optimale Playoff-Ausgangslage oder gegen das Abrutschen auf einen Playdown-Platz.

Schwelm kann mit 17. Saisonsieg Staffelmeisterschaft perfekt machen

Die Schwelmer, die in der Hinrunde in Wedel mit 91:78 die Oberhand behielten, können am Sonnabend mit ihrem 17. Saisonsieg die Staffelmeisterschaft in der Pro B Nord vorzeitig perfekt machen, und genau das ist Raphael Wilders Ziel. Der Trainerfuchs weiß aber auch, dass dies kein leichtes Unterfangen wird gegen ein Gästeteam, das zuletzt erstmals in dieser Saison drei Niederlagen in Folge kassierte. "Wedel wird also heiß auf den Sieg sein. Die Jungs wollen mit Sicherheit etwas gutmachen. Wo geht das besser als beim Tabellenführer?", wird der Coach auf der Homepage der Schwelmer Baskets zitiert.

Was die Stärken des Gegners betrifft, gibt sich Sebastian Gleim allerdings keinen Illusionen hin. "Schwelm ist die abgezockteste Mannschaft der Pro B Nord und strotzt vor Selbstbewusstsein." Mit dem US-Amerikaner Julius Coles haben die Baskets zudem den zweitbesten Korbschützen der gesamten Pro B (Nord- und Südstaffel) im Team. Der 1,95 Meter große, athletische New Yorker bringt es pro Begegnung im Schnitt auf knapp 23 Punkte.

"Unsere beiden Amerikaner sind aber trotzdem die besten der Pro B Nord", sagt Sebastian Gleim mit Blick auf das kalifornische Duo Harold August Johnson und Davey Hopkins. Auf diese beiden zählt der Rist-Headcoach beim Gastspiel im Ennepe-Ruhr-Kreis ebenso wie auf Power Forward Fabian Böke, zuletzt mehrfach effektivster Akteur der Wedeler, und Spielmacher Marvin Boadu.

Paul Owusu beißt ein weiteres Mal in dieser Saison auf die Zähne

Die Chance, sich mit seinem Team endgültig das Heimrecht für die entscheidenden Playoff-Duelle zu sichern, will sich aber auch der gesundheitlich angeschlagene Paul Owusu nicht entgehen lassen. Der zwei Meter große Abräumer unter dem Korb, zuvor von Adduktoren-Problemen geplagt. will trotz Magen-Darm-Beschwerden mit seinen Kameraden die Reise nach Nordrhein-Westfalen antreten. "Paul wird auch spielen, wenn er sich fit genug fühlt", sagt Sebastian Gleim.