150 Elmshorner bringen ihre Vorstellungen zur Umgestaltung des Haltepunktes ein

Elmshorn. Die Neugestaltung des Elmshorner Bahnhofs und seines Umfeldes ist ein Thema, das die Bürger bewegt. 150 von ihnen kamen zu einer Informationsveranstaltung. Christian Dirumdam von Schaltraum Architekten, Sieger des Architektenwettbewerbs, und Verkehrsplaner Carsten Gertz standen Rede und Antwort.

Die Pläne sehen den Abriss des Bahnhofs vor. Dort entsteht der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB). Die Busse und Taxis sollen auf einer für den übrigen Verkehr nicht zugelassenen Trasse ("Kommunaltrasse") zwischen dem Wohn- und Geschäftshaus (Bieberstein) und dem jetzigen Fußgängertunnel hindurch auf den Holstenplatz fahren. Eine geplante Verlängerung des Tunnels ist nicht möglich, so dass Busse und Taxen den Fußgängerstrom aus dem Bahnhofstunnel in Schritttempo kreuzen. In einer alternativen Variante soll die östliche Königstraße zwischen Holstenstraße und Bahnhof Fußgängerzone werden, wie es ursprünglich das Stadtentwicklungskonzept vorsah. In diesem Fall müsste der gesamte Verkehr über den Holstenplatz geführt und die Straße verbreitert werden.

"Wer aus dem Bahnhof kommt, würde so vor einer Verkehrswand stehen", sagt Silke Faber, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung. Sie hat aus der Befragung der Bürger mitgenommen, dass die Elmshorner die Variante einer Kommunaltrasse bevorzugen. Die Teilnehmer hatten nach der Vorstellung der Pläne in Workshops zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen Gelegenheit zum Mitreden. "Wünsche betrafen beispielsweise ein Alkoholverbot im gesamten Bahnhofsumfeld", so Faber weiter. Die Trinkerszene, die zeitweilig den Holstenplatz bevölkert, solle in einen Trinkerraum verlagert werden, so ein weiterer Vorschlag. Faber: "Das Thema Sicherheit stand weit oben. Viele Bürger begrüßen es, dass die Bundespolizei jetzt in eigenen Räumen am Bahnhof präsent ist." Eine vernünftige WC-Anlage sowie mehr Sauberkeit rund um den Bahnhof waren weitere Wünsche.

Die Idee eines Bürgers, den Bahnhof weiter südlich auf Höhe der Knetschen Hallen zu positionieren, lehnt Faber ab. "Unser Ziel ist es, die jetzige Innenstadt aufzuwerten, nicht die komplette Innenstadt nach Süden zu verlegen." Nach Auswertung der Workshop-Ergebnisse entscheiden die Politiker bis Sommer über die Verkehrsführung im Bahnhofsumfeld. Ende 2013 soll der Rahmenplan fertig sein. ZOB, Vorplatz und Fahrradgarage sind Sache der Stadt, der Bahnhofsneubau Sache der Bahn. Faber: "Wir sind mit der Bahn im Dialog und hoffen darauf, dass das Unternehmen in Anbetracht des scheußlichen Zustands des jetzigen Bahnhofs so schnell wie möglich handelt."