Pinneberg. Frauen und Musikinstrumente - das war zu Zeiten des Barock eine gesellschaftlich geächtete Kombination. Gamben, Geigen und Blasinstrumente wie Oboen und Flöten waren für die Damen von Stand absolut tabu. Allenfalls an als sittsam geltenden Tasteninstrumenten wie Cembalo oder Spinett durften sie aufspielen. Lauten dagegen tauchen auf zeitgenössischen Darstellungen zwar in Verbindung mit Frauen auf. Doch nur in einem ziemlich halbseidenen Kontext. Anders ausgedrückt: Das weibliche Lautenspiel zählte zum Milieu der Prostitution.

Allerdings ließen sich nicht alle Frauen durch diese höfische Etikette vom Musizieren abschrecken. Sie wichen auf neu entwickelte, besonders zierliche Instrumente wie die helle Diskantgambe und die noch kleinere Pardessus de Viole aus, die sich vor allem in Frankreich unter diesen strengen Bedingungen entwickelten und etablierten.

Diese heute selten aufgeführte "Musique des Dames" steht im Fokus des nächsten Konzerts der Hamburger Ratsmusik am Mittwoch, 27. Februar, in der Pinneberger Drostei, Dingstätte 23. Begleitet von Ulrich Wedemeier an Theorbe und Barockgitarre spielt Gambistin Simone Eckert Kompositionen der Franzosen Marc, Barrière und Hugard aus dem 18. Jahrhundert. Karten zu jeweils 15 und zehn Euro gibt es im Vorverkauf in der Drostei und unter Telefon 04101/2 10 30.