Rellingen. In der Metropolregion Hamburg ist Wohnraum begehrt und teuer. Auch in Rellingen steigt der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen.

Damit sich die wachsende Gemeinde weiterhin gut entwickeln könne, sei es wichtig, an alle Bevölkerungsgruppen zu denken, sagte Bürgermeisterin Anja Radtke bei einem Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Ernst Dieter Rossmann und dem SPD-Landtagsabgeordneten Kai Vogel. Es müsse auch an Lösungen für Alleinerziehende, Familien mit Kindern oder Senioren, die keine hohen Mieten zahlen können, gedacht werden. "In 20 Jahren wird jeder zweite Rellinger über 70 Jahre alt sein", sagte Anja Radtke. Dazu komme, dass es allein im vergangenen Jahr in der 13.500 Einwohner zählenden Gemeinde 55 Scheidungen gegeben habe. Wenn Familien auseinander gingen, habe das die räumliche Trennung zur Folge. Mindestens 83 Rellinger verfügen derzeit über einen Wohnberechtigungsschein. Ihnen stehen jedoch nur Belegungsrechte für 46 Sozialwohnungen gegenüber. Auch Kommunalpolitiker beschäftigen seit einiger Zeit mit dem Thema. Gemeindevertreterin Silke Faber, (Grüne), Mitglied im Ausschuss für Senioren, Soziales und Kultur beantragte zu prüfen, welche Möglichkeit die Gemeinde habe, sozialen Wohnungsbau in Rellingen gezielt zu fördern.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung hatte angekündigt, ein Förderprogramm aufzulegen. Für die "Offensive für das bezahlbare Wohnen" hat die Landesregierung mit den Wohnungsverbänden und dem Deutschen Mieterbund eine Vereinbarung geschlossen. Die soziale Mischung in den Quartieren solle erhalten bleiben. Künftig sollen in sogenannten Bedarfsregionen auch die Haushalte berücksichtigt werden, die bislang nicht zur Zielgruppe der sozialen Wohnraumförderung gezählt haben. Dafür soll es eine weitere Förderung des Landes geben. Zu den Bedarfsregionen zählt das Hamburger Umland. Explizit benannt wurden bislang jedoch nur Pinneberg, Wedel und Norderstedt. Das Interesse, geförderte Wohnungen in Rellingen zu bauen, sei bei verschiedenen Baugesellschaften groß, sagte Radtke.