Pinneberg. Im Januar hatte die Stadt Pinneberg mit umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen an der Pinnau als Ausgleich für den geplanten Bau der Westumgehung begonnen. Zu früh, wie sich herausgestellt hat.

Wie es in einem Schreiben von Klaus Stieghorst, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen, an die Fraktion der Grünen & Unabhängigen heißt, habe es eine Fehleinschätzung bei der Berechnung von Fristen gegeben. Joachim Dreher hatte für die Grünen im Rat angefragt, ob das schwebende Gerichtsverfahren zur Westumgehung nicht einen absoluten Baustopp nach sich ziehe. Ein Pinneberger Unternehmen klagt gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Stadtumfahrung. Nachdem die Stadt in erster Instanz vor dem Verwaltungsgericht Schleswig gewonnen hatte, beantragte das klagende Unternehmen die Zulassung eines Berufungsverfahrens. Die Stadt beruft sich laut Stieghorst darauf, dass fünf Monate nach Zustellung des schriftlichen Urteils mit dem Vollzug des Planfeststellungsbeschlusses begonnen werden könne. Das wäre, fristgerecht, am 18. Februar gewesen. "Wir waren versehentlich früher dran."

Die Grünen wollen nach den Worten ihres Fraktionsvorsitzenden Dreher den Sachverhalt juristisch prüfen lassen. "Wir sind mit den Antworten der Stadt nicht ganz zufrieden."

"Wir tun generell etwas Gutes, weil wir die Fläche aufwerten", sagt Klaus Stieghorst über die Arbeiten zur Schaffung von wechselfeuchtem Grünland. Selbst wenn der schlechteste Fall eintrete und das Gericht den Bau der Westumgehung untersage, könne die renaturierte Fläche dem sogenannten Ökokonto gutgeschrieben und für andere Ausgleichsmaßnahmen gebraucht werden, so der Fachbereichsleiter. Der Stadt entstehe kein Schaden.