20-Jähriger flüchtet im Smart vor den Beamten und rammt in Kummerfeld parkendes Auto

Kummerfeld. Er wollte offenbar aus dem Leben scheiden. Ein 20 Jahre alter Autofahrer, der aus dem Kreis Pinneberg stammt, ist in der Nacht zum Dienstag nach einer Amokfahrt quer durch den Kreis in Kummerfeld verunglückt. Der junge Mann war im Wrack seines Smart Sportwagens eingeklemmt und musste von Feuerwehrkräften herausgeschnitten werden. Schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt kam er ins Krankenhaus.

Ausgangspunkt war, dass der 20-Jährige im Gespräch mit einem Bekannten erwähnte, er stehe unter Medikamenteneinfluss und wolle sich das Leben nehmen. Der Gesprächspartner wusste, dass der junge Mann mit einem Auto unterwegs war und informierte die Polizei. Daraufhin fahndeten die Beamten nach dem Smart Roadster. Dieser fiel einer Streife um kurz vor 4.30 Uhr am Steindamm in Elmshorn auf.

Die Beamten beobachteten, wie der Wagen mit dem Kantstein kollidierte. Als der Fahrer den Streifenwagen bemerkte, gab er Gas. Das Fahrzeug raste in Schlangenlinien über die Hamburger Straße in Richtung Autobahn davon. Dabei überfuhr der Pkw mehrere rote Ampeln und kollidierte mehrfach mit dem Kantstein. Die Beamten folgten in sicherem Abstand und forderten Verstärkung an.

Daraufhin rückte ein Einsatzfahrzeug aus Pinneberg an, das sich in Kummerfeld am Rande der Fahrbahn der alten B 5 mit eingeschaltetem Blaulicht und der Aufforderung "Stopp Polizei" auf dem Schriftband postierte. Kaum standen die Beamten dort, raste der Wagen heran und mit weit überhöhter Geschwindigkeit am Polizeiauto vorbei. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf und beobachteten wenig später, wie das Fahrzeug mit mehr als 100 Stundenkilometern innerhalb einer Fahrbahnverschwenkung außer Kontrolle geriet. Der Pkw kollidierte mit voller Wucht mit einem am Fahrbahnrand geparkten VW Touran. Die Wucht des Aufpralls war derart stark, so dass der Van einige Meter nach hinten geschleudert wurde und dabei eine Hecke und ein Werbeschild beschädigte. Die Fahrbahn war von Trümmerteilen übersät.

Der 20-Jährige konnte sich nicht aus eigener Kraft aus dem Fahrzeugwrack befreien. Er war jedoch ansprechbar und erlebte seine Befreiung durch die Feuerwehr bei vollem Bewusstsein mit. Im Einsatz befand sich die Feuerwehr Kummerfeld, die mit schwerem hydraulischen Gerät anrückte. Ein Rettungswagen brachte den 20-Jährigen ins Klinikum Pinneberg.

Dort veranlassten die Beamten eine Blutprobenentnahme. Sie soll klären, inwieweit der Autofahrer unter Medikamenten- sowie eventuell Alkoholeinfluss stand. Gegen den jungen Mann läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs. Er ist nicht im Besitz eines Führerscheins. Beide betroffenen Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere 1000 Euro.