Die Stadt kratzt an der 20.000-Einwohner-Grenze. Doch ein Sprung darüber könnte teuer werden

Schenefeld . Wenn Schenefeld weiter wächst, wird's richtig teuer für die Stadt. So lautet das Fazit von Schenefelds Verwaltung. Die hatte kürzlich den Politikern einmal das Szenario aufgezeigt, was auf Schenefeld alles zukommt, wenn man die 20.000-Einwohner-Grenze knackt. Und das sieht nicht rosig aus. Zumindest aus finanzieller Sicht könnte das Wachstum zum einschneidenden Problem werden.

Derzeit zählt Schenefeld 18.771 Bürger. Mit 1230 mehr prasselt eine Vielzahl an Aufgaben auf die Stadt nieder. Die teuerste neue Pflicht wäre dann, für die Unterhaltung der Ortsdurchfahrten aufzukommen, die in Schenefeld bislang Landessache sind. Sprich: Für den lückenlosen Asphalt der LSE, der Blankeneser Chaussee und der Halstenbeker Chaussee wäre die Stadt verantwortlich. Zudem müssten aus der eigenen Kasse das damit einhergehende höhere Gehalt des Bürgermeisters, mögliche höhere Sitzungsgelder und das dann vorgeschriebene Rechnungsprüfungsamt gezahlt werden. Schon jetzt kämpfen die Kommunalpolitiker mit einem defizitären Haushalt. Auch 2013 rechnet man trotz Sparbemühungen mit einem derzeitigen Minus von etwa 800.000 Euro.

Fachbereichsleiter Melf Kayser warnt indes, bei weiterem Wachstum gebe es Kosten in Millionenhöhe: "Wenn es eintrifft, bleibt unterm Strich eine dicke rote Zahl stehen." Doch die Parteien nahmen den Bericht gelassen auf. "Ich sehe die Wahrscheinlichkeit nicht, dass wir in den kommenden Jahren die 20.000 knacken", sagte CDU-Chef Hans-Jürgen Rüpcke.

Kayser hielt dagegen, dass der Generationswechsel sich besonders in Schenefeld bemerkbar mache. Viele Senioren verließen die Häuser, mehrköpfige Familien würden nachziehen. Auch der Bauboom ist ungebrochen. Allein in den kommenden Jahren entstehen in der Siedlung Borgfelde, am Wasserberg und am Flaßbarg hunderte neuer Wohnungen und Einfamilienhäuser. Zudem sind weitere Neubaugebiete an der Timm-Kröger-Straße sowie am Kiebitzweg geplant. In den vergangenen vier Jahren wuchs Schenefeld kontinuierlich um je 200 Einwohner.