Grundschüler nehmen Reißaus und fahren mit dem Zug nach Kiel. Polizei sucht stundenlang

Pinneberg/Kiel. Sie machten sich einfach auf und davon. Zwei Jungen aus Pinneberg lösten durch ihr Verschwinden am Donnerstag eine große Suchaktion der Polizei aus. Nachdem die Grundschüler im Alter von acht und neun Jahren nicht wie üblich nach dem Unterricht nach Hause kamen, hatte eine der beiden Mütter besorgt die Polizei verständigt. Nach fünf Stunden konnten die vermissten Kinder endlich aufgegriffen werden. Beamte der Bundespolizei entdeckten die kleinen Ausreißer am Kieler Hauptbahnhof.

Zuvor hatte die Pinneberger Polizei überall nach den beiden als vermisst gemeldeten Jungen gesucht. Nachdem der Hilferuf der Mutter sie gegen 15.40 Uhr erreichte, hatten die Beamten mehrere Anlaufadressen im Umfeld der Schule angesteuert. Sie führten etliche Telefonate. Die Hamburger Polizei sowie die Bundespolizei wurden eingeschaltet - ohne Erfolg.

Gegen 21 Uhr dann die erlösende Nachricht. Durch die groß angelegte Fahndung konnten die Ausreißer in der Halle des Kieler Hauptbahnhofes entdeckt werden. Laut Polizei wurden sie dort von ihren Müttern, die sich Stunden lang Sorgen gemacht hatten, abgeholt. Warum sie sich davonmachten und weshalb es sie ausgerechnet in die Landeshauptstadt Kiel verschlug? Dazu konnte Polizei-Pressesprecherin Sandra Mohr nichts sagen. "Sie haben ihrem Freiheitsdrang Lauf gelassen und sind wohl in die nächste Bahn gestiegen", so Mohr. Die Gründe seien nicht Sache der Ermittler.