Der NDR zeichnet am Donnerstag die 3000. Sendung des Hamburger Hafenkonzerts im Schulauer Fährhaus auf. Mit dabei sind zahlreiche Stars.

Wedel . Das sollten Seebären und Radiofans nicht verschlafen: Am Sonntag, 3. Februar, von 6 Uhr an sendet der Norddeutsche Rundfunk die 3000. Ausgabe des Hamburger Hafenkonzertes, und zwar aus dem Schulauer Fährhaus in Wedel. Für die Jubiläumsausgabe fährt der NDR groß auf. Ein Team aus mehr als 20 Technikern sorgt bei der Aufzeichnung am Donnerstag, 31. Januar, dafür, dass sich die Stars auf der Bühne professionell präsentieren können.

Mit dabei sind der zweifache Grand-Prix-Gewinner Johnny Logan sowie der Entertainer und Parodist Jörg Knör. Für den plattdeutschen Part ist der Hamburger Liedermacher Eddy Winkelmann zuständig. Unterstützung bekommt er von Ohnsorg-Star Sandra Keck. Sie sorgt mit "Rock op Platt" für Stimmung. Eng wird es auf der Bühne im Fährhaus, wenn die Bigband des Hamburger Polizeiorchesters ihren Auftritt hat.

300 Gäste, die eigens mit der Fähre von den St.-Pauli-Landungsbrücken nach Wedel verschifft werden, können in den Genuss der Show am 31. Januar ab 19 Uhr kommen. Karten gibt es allerdings nicht zu kaufen. Der NDR verlost sie. Wer dabei sein möchte, sollte sein Glück beim Preisrätsel versuchen, entweder online über die Homepage des Senders, www.ndr.de/hamburg, oder während der nächsten Hafenkonzertsendung am Sonntag, 27. Januar.

Egal ob als Zuschauer bei der Aufzeichnung oder als Hörer zu Hause, NDR-Moderator Gerd Spiekermann verspricht eine besondere Radiosendung. Denn zum runden Jubiläum ist die älteste Radioshow der Welt einmal selbst das Thema der zweistündigen Sendung, die sich sonst mit dem Meer, dem Hafen und neuen Entwicklungen in der Seefahrt befasst. Unter anderem werden alte Aufzeichnungen eingespielt. Funkhauschefin Sabine Rossbach steht zum Interview parat. Außer den zahlreichen musikalischen Beiträgen wird es um Pleiten, Pech und Pannen in 84 Jahren Hafenkonzert gehen.

Davon kann auch Spiekermann nach seinen zwölf Jahren als Moderator einige auflisten. Etwa von einem Publikum, das ihn während einer Open-Air-Veranstaltung im Regen stehen ließ. Oder von Ton- und Verbindungsproblemen auf einer Schifffahrt. Oder auch von einem Shanty-Chor, der auf der Autobahn im Stau feststeckte. Folge: 20 Minuten fehlten im Programm. "Wenn es so richtig losstürmt, dann fahre ich herunter. Krisenmanagement liegt mir", sagt Spiekermann, der von sich sagt, dass ihm auch nach zwölf Jahren Hafenkonzert die Arbeit viel Spaß macht. "Keine Sendung ist langweilig und die Resonanz groß." Rund 150.000 Hörer, so Spiekermann, verfolgten allein in Hamburg die Sendung auf NDR 90,3. "Für viele Hamburger gehört das Hafenkonzert zum Sonntag einfach dazu", sagt Spiekermann. Zudem gibt es die Wiederholung am Montag von 20 Uhr an. Dank des Internets hören weltweit Menschen zu, wenn es um Fernweh und Seemannsgarn geht. Sogar aus New York erreichte den Sendungsleiter ein Anruf. Es ging um die Übertragungszeit. Ein Mann aus New York beklagte sich, er könne das Programm nur um Mitternacht Ortszeit hören. Seiner Frau wäre das zu spät. Er fragte, ob man es nicht ändern könnte, erinnert sich Spiekermann. Der antwortete: "Ich habe jetzt die Wahl, ich kann es mir mit Ihrer Frau oder mit 150.000 Hamburgern verscherzen. Da entscheide ich mich lieber für ihre Frau." Die Sendezeit ist Tradition. Als 1929 die Idee geboren wurde von einer neuen Sendereihe rund um die See, da ging bereits die Premiere am 9. Juni an einem Sonntag über den Hörfunk. Ins Fährhaus kam das Hafenkonzert erstmals 1952. "Wir sind mit dem Schulauer Fährhaus sehr eng verbunden", so Spiekermann. Auf eines könne er sich verlassen: "Wenn wir da sind, passiert es immer, dass uns die Begrüßungsanlage einmal in die Sendung tutet und wir ein Schiff beschreiben können."