Unverständlich

19./20. Januar: "Uetersen: Vertreter der Investitionsbank zu Gast im Bauausschuss"

Dem Artikel ist zu entnehmen, dass die Stadt Uetersen doch offensichtlich entschlossen ist, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, auf Grund der Finanzquerelen mit dem Kreis Pinneberg einen Gymnasium-Neubau zu errichten. Da nach der mir vorliegenden Information ein Neubau etwa das Zehnfache der aktuellen Streitsumme kostet, erschließt sich mir die Sinnhaftigkeit dieser finanziellen Kalkulation keineswegs.

Es ist mir zudem völlig unverständlich, warum es Politikern von Kreis und Kommune nicht gelingen kann, zu einer vernünftigen Einigung zu kommen. Hier drängt sich geradezu der Verdacht auf, dass es sich bei der Entscheidung um eine politische Trotzreaktion handeln könne.

Im Übrigen gilt: Das jetzige historische Gebäude, in dem der Betrieb eines Gymnasiums seit den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfolgt, ist ein architektonischer Leuchtturm der Stadt, der, ähnlich der historischen Dom-Schule in Schleswig, nicht nur als Gebäude, sondern auch in seiner Funktion erhaltenswert ist.

Uetersen sollte dringend etwas mehr Sensibilität walten lassen hinsichtlich der Bewahrung seiner architektonischen Schätze, von denen es mittlerweile nicht mehr sehr viele beherbergt innerhalb seiner Stadtgrenzen. Die offenbar systematische Vernachlässigung der historischen Altstadt ist ein schmerzlich sichtbares Symptom einer über Jahrzehnte hinweg verfehlten Stadtentwicklungspolitik. Ein Gemeinwesen ist bekanntlich mehr als nur ein Konglomerat bunter Ziegelsteine!

Ich hoffe endlich auf Einsicht in dem oben angeführten Sinne der verantwortlichen Politik.

Dr. Karl-Dietrich Stahmer, Ellerbek

Nie im KZ gewesen

23. Januar: Leserbrief "Wagner-Opern verbieten?"

A. Paul Weber war nie im KZ, sondern "nur" in Untersuchungshaft. Und die dauerte auch nicht zwei Jahre, sondern lediglich ein knappes halbes (2. Juli bis 15. Dezember 1937). Dort genoss er insofern eine Bevorzugung, als ihm ermöglicht wurde, in seiner Zelle zu zeichnen. Weber war zunächst im Gefängnis in Fuhlsbüttel, das zu dem Zeitpunkt eben nicht mehr als KZ diente, sondern als Polizeigefängnis. Weber wurde während seiner Haftzeit zweimal verlegt, nach Berlin und nach Nürnberg. Gegen ihn wurde nie eine Anklage erhoben. Leider findet sich die Behauptung von der mehrjährigen KZ-Haft auf verschiedenen Internetseiten wieder.

Klaus-Dieter Brügmann, Elmshorn

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Schreiben Sie an pinneberg@abendblatt.de oder per Post an das Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Pinneberg, Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg