Elmshorn. "Ich will doch nur spielen", hauchte schon Sängerin Annett Louisan ins Mikro und landete damit einen Hit. Ins Spiel bringen will sich auch die Elmshorner Damenwelt, die sich am Sonntag unter diesem Motto zum Empfang im Rathaus traf. Etwa 120 Teilnehmerinnen lauschten dem Fachvortrag von Gastrednerin Professorin Dorothea Wenzel von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg über die Entwicklung von Computerspielen und Berufschancen in der aufstrebenden Branche. Anschließend konnten die Besucherinnen selbst in die virtuelle Spielwelt eintauchen. Zur Seite standen ihnen dabei auch Schüler der Hamburger Hochschule.

"Wenn Frauen gut zusammenspielen, sind sie nur sehr schwer zu besiegen", sagt Bürgermeisterin Brigitte Fronzek, SPD. Für sie war es nach 17 Jahren Verwaltungsarbeit die letzte Rede zum Frauenempfang der Stadt. Sie scheidet Ende 2013 aus dem Amt, und so warf sie auch einen Blick zurück. Seit ihrem Berufsantritt hätten sich immer mehr Frauen für Führungspositionen im Elmshorner Rathaus ins Spiel gebracht. Mit Erfolg. Bei ihrem Amtsantritt gab es nur eine Frau in leitender Position, heute wären zwei Drittel der Führungsjobs mit weiblichen Verwaltungsexperten besetzt. Sie hätten sich mit ihren Qualifikation durchgesetzt, betonte Fronzek, die ein Gremium einführte, dass über die Besetzung von offenen Stellen entscheidet. Früher war das allein die Aufgabe des Bürgermeisters. Fronzek erklärte, dass sie sich wünschen würde, dass Frauen nicht nur im Alter ernst genommen werden würden. "Auf Frauen wird erst gehört, wenn sie älter sind. Gewählt werden sie allerdings, wenn sie schön aussehen und das ohne Rücksicht auf Inhalte, siehe Katja Suding", so Fronzek.

Organisiert wurde der 27. Frauenempfang, auf dem unter anderem auch Spenden für das Frauenhaus gesammelt wurden, von den Politikerinnen Brigitte Schrammeck, Ingrid Frahm, Traute Röhrs und Alicja Kulaga, Simone Claassen, Angelika Tschochner sowie der Gleichstellungsbeauftragten Maren Schmidt und Anke Laedtke aus dem Gleichstellungsbüro.