40 Millionen Euro umfassende Investitionen: Erster umfassender Energiebericht belegt, dass der Verbrauch deutlich gesunken ist.

Quickborn. Die gewaltigen, jetzt bereits 40 Millionen Euro umfassenden Investitionen der Stadt Quickborn in die Erneuerung ihrer Schulen, Sporthallen und Jugendzentren zahlen sich allmählich aus. Nicht nur, dass die Schüler am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und der Comenius-Regionalschule jetzt ausgezeichnete Bedingungen zum Lernen und Sporttreiben haben. Auch der Energieverbrauch sinkt zum Teil deutlich, wie die Quickborner Stadtverwaltung jetzt in ihrem ersten umfassenden Energiebericht für die städtischen Immobilien belegt.

Demnach sind der Strom- und Wärmeverbrauch in den sanierten Gebäuden um zehn bis 25 Prozent zurückgegangen. Der CO2-Ausstoß hat sich sogar um ein Drittel verringert. Der Ausschuss für kommunale Dienstleistungen will den Energiebericht jetzt zur Grundlage machen, um möglichst effektiv, zum Beispiel durch Wärmedämmung, auch in anderen städtischen Gebäuden die Energiekosten zu senken.

"Das sind alles in allem gute Ergebnisse", sagt Fachbereichsleiterin Birgit Raphael. Überall dort, wo die Stadt Quickborn in Neubauten und Altbausanierung investiert habe, sinke der Energieverbrauch zum Teil erheblich. Auch wenn die jetzt für das Jahr 2011 vorliegenden Daten noch kein eindeutiges Bild vermitteln könnten, weil einige Schulen wie das Bonhoeffer-Gymnasium in jenem Jahr noch umgebaut wurden, sodass ein erheblicher Anteil des Stromverbrauchs der Baustelle geschuldet sei. Raphael geht davon aus, dass erst die Zahlen für 2012 das wirkliche Ausmaß der Energieeinsparung zeigen werden. "Aber dafür liegen die Abrechnungen noch nicht vor."

Diese differenzierte Darstellung der Fachbereichsleiterin wird beim Wasserverbrauch deutlich. Der hat sich beim Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium im Vergleich zu 2009 verdoppelt. Das liegt daran, dass die Schulsporthalle, die inzwischen komplett neu gebaut wurde, in jenem Jahr praktisch nicht mehr genutzt werden konnte. Im Vergleich zu 2008 ist er aber auch in der neuen Halle um knapp zehn Prozent zurückgegangen.

Die besten Werte zeigen sich bei der Comeniusschule. Dort sind durch den Schulneubau der Stromverbrauch um 25 Prozent, der Wärmeverbrauch um etwa 15 Prozent und der CO2-Ausstoß um zehn Prozent gesunken. Die Energiekosten haben sich dadurch zwar kaum verändert. Das liegt aber daran, weil die Energiepreise im selben Zeitraum um fast Drittel angestiegen sind.

Zudem sei dabei noch zu bedenken, dass mit dem Neubau und dem gleichzeitig genutzten Altbau die mit Energie zu versorgende Fläche in der Regionalschule gestiegen sei, erläutert Birgit Raphael. Berücksichtigt man dieses, ist der Stromverbrauch sogar um ein Drittel, der Wärmverbrauch um 15 Prozent gesunken. Durch die Altbausanierung, die bis zum Sommer abgeschlossen sei, werde sich das Gesamtergebnis noch erheblich verbessern, ist die zuständige Fachbereichsleiterin überzeugt.

Im Haus der Jugend und im Bonhoeffer-Gymnasium sind die Verbräuche um etwa zehn Prozent gesunken. Obwohl im Gymnasium 2011 noch kräftig gebaut wurde und das inzwischen abgerissene Teehaus von der Oberstufe noch genutzt wurde. Wohingegen die Sanierung von Fassade und Fenstern im Jugendzentrum die CO2-Bilanz um ein gutes Drittel verbessert hat.

Insgesamt beheizt die Stadt Quickborn 50.000 Quadratmeter in öffentlichen Gebäuden. Die Energiekosten für Wasser, Strom, Gas und Fernwärme betrugen 2011 knapp 860.000 Euro. Drei Viertel des Energiebedarfs entfallen auf die sechs Schulen in Quickborn. Das Rathaus verbraucht lediglich fünf Prozent des Heiz- und elf Prozent des Strombedarfs.

SPD-Ratsherr Karl-Heinz Marrek fordert, dass dieser erste Energiebericht jetzt "kein Papiertiger" bleibt, sondern zur Grundlage für gezielte Baumaßnahmen wird. "Überall dort, wo wir neu gebaut oder saniert haben, sind die Verbräuche dramatisch gesunken." Diese Erkenntnisse müsste nun konsequent bei den geplanten Altbausanierungen genutzt werden. "Aber auch die Schüler und Lehrer stehen in der Verantwortung, durch ihr umweltbewusstes Verhalten den Energieverbrauch zu senken."