Kieler Staatssekretärin aus dem Energieministerium im Gespräch mit Kraftwerksgegnern

Wedel. Olaf Schulze, SPD-Landtagsabgeordneter, hatte es den Mitgliedern der Wedeler Bürgerinitiative "Kein Kraftwerk für Wedel" während einer Infoveranstaltung versprochen, jetzt hielt er Wort. Er holte Ingrid Nestle nach Wedel. Sie ist Staatssekretärin im Kieler Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und damit zuständig für das Genehmigungsverfahren des von Vattenfall geplanten neuen Gaskraftwerkes am Elbufer. Somit konnten die betroffenen Anwohner, die das Bauprojekt für überdimensioniert halten und unter anderem eine Lärm- und Umweltbelastung fürchten, ihre Sorgen direkt bei Nestle vorbringen. Die machte deutlich: "Ihre Sorgen sind bei uns angekommen. Wir werden das ernst nehmen." Zudem gestand die Staatssekretärin ein, dass sie sich mehr Innovation von dem Innovationskraftwerk versprochen hätte. Aber: "Das ist ein guter Ansatz. Außerdem müssen wir die Fernwärmeversorgung der Hamburger Haushalte auch in Zukunft gewährleisten können."

Zum Sachstand des Genehmigungsverfahrens merkte die zuständige Mitarbeiterin Gisela Holzgraefe an, dass man in den kommenden Wochen weitere nötige Unterlagen wie ein aktualisiertes Lärmgutachten ein- und anfordere. Das Problem für das Amt: Es gibt kein vergleichbares Projekt. Deshalb rechnet sie auch nicht vor Herbst mit einer Entscheidung. Zudem machte sie den etwa 20 anwesenden BI-Mitgliedern und Kommunalpolitikern deutlich, dass der Bedarf, der von vielen bestritten wird, kein genehmigungsrelevanter Faktor sei.