Wenn sich der geneigte Musik-Konsument in der deutschen Hip-Hop-Szene mal umschaut, fällt vor allem eins auf: Es wimmelt nur so von Rappern mit außerordentlich ausgefallenen Künstlernamen. Mal abgesehen von Bushido, B-Tight und Marsimoto, werben hier Musiker unter Pseudonymen wie Haftbefehl, Kollegah oder Nate57 um die Gunst der Hip-Hop-Fans.

Deutlich simpler hält es da ein junger Rapper aus dem beschaulichen Groß Nordende. Marvin "Marv" Tietje belässt es bei den vier Buchstaben, die seinen Spitznamen bilden. Der 22-Jährige rappt bereits seit etwa zehn Jahren, angefangen hat er ganz klein: Mit Headset am Computer zu Beats aus dem Internet. Aber Schule und Ausbildung forderten ihren Tribut, die Zeit wurde knapper, die Musik kam zu kurz. Seit zwei Jahren konzentriert er sich wieder auf seine Musik, neues Equipment, höherer Output. Marv produziert seine Beats selbst, teilweise rappt er auch auf Beats von befreundeten Produzenten. Dabei ist Rap natürlich nicht gleich Rap.

Tietje beschränkt sich nicht auf einen Stil oder ein Thema. Außer den als Rapper obligatorischen Lobeshymnen auf sich selbst, handeln viele seiner Songs von emotionalen Themen. Die Beats variieren zwischen elektronischen Sounds und klassischen Samples.

Marv hat ein gutes Gefühl für den Beat, seine Reime sind alles andere als simpel. Er verleiht den Botschaften in seinen Songs durch Intonation und Wortwahl Ausdruck. Marv ist mit Herzblut dabei und das ist zu hören.

Für das Frühjahr ist die Veröffentlichung einer EP geplant. Sechs bis neun Titel werden darauf zu finden sein, eventuell inklusive einiger Remixe von älterem Material. Außerdem wird es zu dieser Platte drei Video-Auskopplungen geben.

Wer sich ein Bild von Marvs Rap-Künsten machen möchte kann dies im Internet tun. Auf Facebook sollten Hip-Hop-Fans unter www.facebook.com/marv.rap auf "Gefällt mir" klicken. Auf www.soundcloud.com/marv-rap hat er einige seiner Tracks hochgeladen. Die meisten davon gibt es auch zum kostenlosen Download.