Elmshorns Bürgermeisterkandidat will die Stadt mit Politikern und Einwohnern umgestalten

Elmshorn. "Bürgermeister war nicht mein Lebensziel". Das sagt Volker Hatje. Trotzdem bewirbt sich der Erste Stadtrat von Elmshorn um die Nachfolge von Brigitte Fronzek, deren Amtszeit am 31. Dezember 2013 endet.

"Zwei Amtszeiten als Stadtrat und mit 60 in Rente." Das hatte Hatje sich vorgenommen, als er im November 2009 den Stadtratsposten übernahm. Seine Kehrtwende begründet er wie folgt: "Inzwischen habe ich gemerkt, dass die Arbeit extrem viel Spaß macht und es ein tolles Gefühl ist, in seiner Heimatstadt viel bewegen zu können."

Er wolle sich als Bürgermeister dafür einsetzen, die Stadt stark für die Zukunft und zu einer lebens- und liebenswerten Metropole für alle zu machen. "Elmshorn steht vor großen Herausforderungen, die Fachkompetenz und Führungsstärke erfordern." Gemeinsam mit Verwaltung, Politik und den Bewohnern werde es gelingen, die Stadt voran zu bringen. "Ich wünsche mir, dass die Menschen stolz auf ihre Stadt sind und sagen, dass sie gern hier leben."

Ein fertiges Wahlprogramm könne er noch nicht vorlegen, sagt der Erste Stadtrat. Die Schwerpunkte würden jedoch bereits feststehen. Im Bereich Bildung, Betreuung, Jugend will Hatje mehr tun. "Wir brauchen zusätzliche Krippen- und Kitaplätze und müssen diese irgendwie finanzieren."

Zudem will sich der 51-Jährige für längere und flexiblere Öffnungszeiten der Einrichtungen einsetzen und Ganztagsangebote an Grundschulen schaffen. "Für die Jugendlichen muss ein Nachfolgeprojekt für das Apollo her."

Der zweite große Schwerpunkt ist die Stadtentwicklung. "Elmshorn bekommt ein anderes Stadtbild, einen ganz anderen Stadtkern. Wir müssen das so schnell wie möglich voranbringen. Stillstand bedeutet Rückschritt." Hatje sieht sich als unabhängigen, parteilosen Kandidaten. "Es würde mich freuen, wenn sich mehrere Parteien auf mich als gemeinsamen Wahlvorschlag einigen könnten." Die SPD entscheidet am 7. Februar während einer Mitgliederversammlung über eine Unterstützung des Stadtrates. CDU und FDP könnten folgen.

"Eine breite Unterstützung würde den Start erleichtern", so Hatje weiter. Er will, wie auch schon in seiner Tätigkeit als Stadtrat, mit allen Parteien und Fraktionen vertrauensvoll zusammenarbeiten. "Die Politik entscheidet, nicht der Bürgermeister. Der ist Chef der Verwaltung."

Doch zuerst müssen die Bürger im September entscheiden, ob sie Hatje überhaupt als Bürgermeister wollen. Der hat bereits unter volker-hatje.de eine Internetseite freigeschaltet und eine Facebook-Präsenz aufgebaut. Gegenkandidaten sind bisher nicht in Sicht. Ein Übergangsverwaltungschef will der 51-Jährige nicht sein. "Ich stehe nicht für eine, sondern für zwei Wahlperioden zur Verfügung." Die Rente mit 60 hat Hatje aus seinen Gedanken gestrichen.