Wedel . Seit Jahren ringen die Wedeler Parteien um eine Lösung für das städtische Grundstück am Kirchenstieg, auf dem Wohnraum geschaffen werden soll. Jetzt gibt es einen Kompromiss, dem die politische Mehrheit am Dienstag ihren Segen gab. Von der ehemals zweigeschossig geplanten Bebauung des 6700 Quadratmeter großen Geländes zwischen der Seniorenanlage der Johanniter und der Wedeler Marsch rückte die Politik wieder ab. Um an dieser Stelle auch sozialen Wohnraum zu ermöglichen, forderte die Linke eine höhere bis zu viergeschossige Bebauung zu zulassen. Nach einer langen und zähen Debatte stimmten auch CDU und SPD zu und ebneten den Weg für die höhere Bebauung.

Bereits 2011 lagen Entwürfe von Investoren auf dem Tisch, die hier Mehrfamilienhäuser in ähnlicher Größenordnung realisieren wollten. Allerdings konnten sich die Kommunalpolitiker auf keinen der Entwürfe und Investoren verständigen. Zudem gingen betroffene Anwohner gegen die damaligen Pläne auf die Barrikaden. Sie kritisierten die Baukörper als zu massiv. Mitte 2012 konnten die Liberalen, die sich für eine zweigeschossige Bebauung stark machen, mit ihren Ideen durchsetzen. Jetzt also die erneute Kehrtwende.

Bürgermeister Niels Schmidt atmete angesichts der Entscheidung auf. Er hatte angesichts der angespannten Haushaltslage auf eine Lösung gedrängt. Immerhin erhofft man sich durch den Verkauf der Fläche einen Millionen-Euro-Erlös. Jetzt sind die Investoren am Zug. Eine zehnköpfige Kommission soll anhand eines abgestimmten Punktesystems die Bebauungsvorschläge bewerten.