Eine Glosse von Rainer Burmeister

Kein Zweifel: Trennung ist Trend im neuen Jahr. Seitdem 2013 auf dem Kalender steht, werden bislang als stabil eingestufte Beziehungen gleich reihenweise, um nicht zu sagen schlagartig beendet.

Der erste Knaller: Da trennten sich noch in der Neujahrsnacht Sylvie und Rafael van der Vaart. Es folgten Ex-Bundespräsident Christian Wulff und Ex-First-Lady Bettina. Doch auch in Politik und Wirtschaft gab es abrupte Abschiedsszenen: Da musste Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit seinen Posten als Aufsichtsratschef des neuen Flughafens aufgeben. Einen Tag später trennte sich Air-Berlin-Boss Hartmut Mehdorn vom Kapitänssitz im Cockpit der Fluggesellschaft. Und nun auch noch Jost de Jager, der sich aus dem ungeliebten Amt des schleswig-holsteinischen CDU-Chefs verabschiedete.

Bei dieser Fülle von Trennungen und Brüchen ist ein Blick auf den Kreis Pinneberg geradezu die pure Erholung. Wirtschaftsunternehmen wie Hass + Hatje, Service-Angebote wie Park-and-Ride, länderübergreifende Fährverbindungen wie Lühe-Schulau zeugen davon, dass in der Provinz die Welt noch in Ordnung ist. Auch Sportvereine wie die Spielvereinigung Halstenbek-Rellingen halten zusammen wie Pech & Schwefel. Gar nicht zu reden von Formationen wie Borstel-Hohenraden, Bokholt-Hanredder und Seeth-Ekholt. Sogar sich von Natur aus eher abstoßende Elemente wie Uetersen und Tornesch streben die Vereinigung an.

Bei so viel Harmonie tanzt lediglich das Amt Pinnau aus der Reihe: Hasloh und Bönningstedt haben sich davon gemacht. Na und? Immerhin befinden sie sich damit ja (siehe oben) in prominenter Gesellschaft.