Niels Schmidt schwört Gäste beim Neujahrsempfang auf schwere Zeiten ein

Wedel. Zu mehr Bescheidenheit, Zufriedenheit und Optimismus hat am Sonntag Wedels Bürgermeister Niels Schmidt während des Neujahrsempfangs im Rathaus die Bürger der Stadt gemahnt. 2012 bezeichnete Schmidt als ereignisreiches Jahr, nicht nur wegen der Feierlichkeiten zum 800. Geburtstag der Stadt. Das Jahr sei durch eine angespannte finanzielle Lage und kontroverse Diskussionen um Großprojekte wie Stadthafen, Kraftwerksneubau und Business Park geprägt gewesen.

Wedel habe sich in den vergangenen Jahren in der Region und darüber hinaus einen hervorragenden Ruf erworben Als Beispiel für eine kluge Stadtentwicklungspolitik nannte der Verwaltungschef die Entwicklung der Maritimen Meile und des Business Parks Elbufer, Firmenansiedlungen, die Unterstützung des Frauenhauses und Events wie stars@ndr2, Pianos an der Elbe und das Jubiläums-Hafenfest.

"Vor dem Hintergrund der für uns ungewohnten Situation einer angespannten Finanzlage und der bevorstehenden Kommunalwahl beschleicht mich die Sorge, dass wir die Erfolge und Errungenschaften, die wir in großer Gemeinsamkeit erreicht haben, zerreden und unser gutes Image grundlos belasten", sagte Niels Schmidt vor etwa 200 Gästen im Rathaus.

"Wir haben unsere hohe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in Zeiten von Rekordeinnahmen überdehnt und das müssen wir nun nachhaltig in Ordnung bringen." Die finanzielle Gesundung eines Gemeinwesens könne nur mit einer Belastung der Einwohnerinnen und Einwohner einhergehen, sei es als Einsparungen über Leistungsreduzierungen oder als Einnahmeerhöhungen über Gebühren. Der Rathauschef zitierte in diesem Zusammenhang zunächst den Philosophen Seneca mit dem Satz: "Nicht der ist arm, der wenig besitzt, sondern wer nach mehr verlangt". Schmidt legte noch eins drauf. Nach Heinz Rühmann sei ein Optimist ein Mensch, der alles halb so schlimm oder doppelt so gut finde

"Wenn wir diese beiden Weisheiten geschickt miteinander verbinden, werden wir feststellen, dass die notwendigen Entscheidungen, die in nächster Zeit zu treffen sind, weder im Unglück noch in einer Katastrophe enden, sondern nur deutlich machen, dass auf Dauer die Bäume nicht in den Himmel wachsen."

Für die Stadt Wedel ist Sabine Lüchau eine Art Mutter der Nation

Schmidt bedankte sich bei Stadtpräsidentin Sabine Lüchau anlässlich ihres letzten Neujahrsempfanges im Amt. "Du warst und bist neben meiner Frau Susanne meine Traumpartnerin. Wir waren und bleiben bis zur Kommunalwahl ein Dreamteam." Für Wedel sei Sabine Lüchau eine Art Mutter der Nation. Sie habe mit Wärme und Herzlichkeit der Stadt ein sympathisches Gesicht gegeben.

Bürgermeister und Stadtpräsidentin überreichten die Ehrennadeln der Stadt für besonders großen Einsatz für die Allgemeinheit an Ingrid Goral, Stephan Isachsen, Wolfram Jasker, Rolf Möller, Gerda Ramm, Bonny Redelstorff, Frank Rosenbaum, Waltraud Rubach und Anni Wulf.