Wieder mal ein Fall von dumm gelaufen in der Rosenstadt Uetersen. Da einigt sich die Stadtverwaltung zunächst mit einem Bürger, der sie wegen seiner gezahlten Regensteuer vor Gericht verklagt hat, und zahlt ihm sein Geld zurück.

Dass dies nach und nach an die Öffentlichkeit durchsickert und auch bei anderen Bürgern Begehrlichkeiten weckt, hätte den Mitarbeitern im Rathaus klar sein müssen.

Selbst Bürgermeisterin Andrea Hansen betont jetzt, dass dieser Rechtsstreit von grundsätzlicher Bedeutung sei. Vor der Einbeziehung des Heidgrabens in die Gebührenkalkulation hätte dieser Bach unbedingt als Entwässerungsgraben eingestuft werden müssen. Doch dies ist nicht geschehen. Somit waren die Bescheide der Stadt Uetersen in den zurückliegenden Jahren also offenbar teilweise unrechtmäßig.

Da dieser Umstand von keiner Seite bestritten wird, wundert sich der Außenstehende, warum dieser Streit jetzt weiter eskaliert. Der Grund ist, dass die Verwaltung abermals falsch reagiert hat. Statt formal alle Gebührenbescheide zurückzunehmen und noch mal sauber nachzurechnen, beharrt sie nun auf ihrer Bagatellklausel. Das mag zwar formaljuristisch richtig sein. Clever ist es nicht. Denn nun hagelt es Widersprüche und die Verwaltungsspitze steht als wenig bürgerfreundlich dar. Dass die Abwasserentsorgung von den Bürgern bezahlt werden muss, bestreiten nicht einmal die Widersprüchler.