Gottesdienste zu besuchen, war eine der wenigen Freiheiten, die afrikanische Sklaven bis zur Abschaffung der Leibeigenschaft im Jahr 1865 hatten. Sie trafen sich zu oft mehrstündigen Spiritual-Gesangsmarathons.

Offen aussprechen durften sie ihre Kritik aber nicht. Deswegen entwickelten die Sklaven eine Art Geheimsprache, um ihre Hoffnungen zu artikulieren. Gebiete ohne Sklaverei bezeichneten sie als "My Home" oder "Promised Land". Den Fluss Ohio nannten sie "Jordan". Solche Codewörter finden sich bis heute in Gospels. So erinnert "Swing low, sweet chariot" daran, dass viele Sklaven als blinde Passagiere auf Kutschen in die Freiheit flohen.